Der FC Winterthur befand sich im freien Fall Richtung Challenge League. In der Winterpause schasste das Schlusslicht Trainer Ognjen Zaric, neuer Chef an der Seitenlinie wurde Uli Forte. Doch die Wende blieb vorerst aus, die Skepsis einiger Fans schien sich zu bestätigen:
- 5 Spiele unter Forte: Der FCW holt nur einen Punkt. Der Rückstand auf den Vorletzten (Yverdon) wächst von 2 auf 7 Zähler an.
- 10 Spiele: Zwar gibt es Heimsiege über YB und St. Gallen. Das Handicap auf Platz 11 (GC) beträgt aber weiter 7 Punkte.
Und nun dies: «Winti» gewinnt viermal in Serie, holt aus den letzten 6 Spielen 16 von 18 möglichen Punkten und liegt auf einem Nichtabstiegsplatz.
«Ich weiss gar nicht, wann wir zuletzt nicht die rote Laterne hatten. Es ist schon lange her», sagte ein glücklicher Forte am Samstag nach dem 4:1-Sieg in St. Gallen (Anm. d. Red.: Es war Anfang Dezember 2024).
«Jetzt belohnen wir uns»
Er habe gleich nach seiner Ankunft gesehen, dass Potenzial da sei. «Wir haben gute Spiele abgeliefert, sind aber nicht dafür belohnt worden», blickt Forte auf seinen schwierigen Einstieg zurück. «Zum Glück belohnen wir uns jetzt.»
Offensivspieler Matteo Di Giusto, der in St. Gallen das wichtige 2:1 erzielte, meinte: «Wir arbeiten hart auf ein Ziel hin und ziehen alle am selben Strang. So funktioniert es.» Vorbei sei es noch nicht, es könne noch viel geschehen. «Aber wir wollen daran anknüpfen, was wir in den letzten Wochen erreicht haben.»
Abwehr stabilisiert
Zu verdanken ist der Aufschwung vor allem einer stabileren Defensive. In den letzten 6 Spielen kassierte die schwächste Abwehr der Liga nur 2 Gegentore. Am Samstag wurde Keeper Stefanos Kapino, der vor drei Wochen im «Alles-oder-Nichts-Spiel» gegen GC einen Penalty hielt, erstmals nach 428 Minuten wieder einmal bezwungen.
Die Reaktion darauf gefiel Forte: «Es war sehr wichtig, dass wir zurückkamen. Die Mannschaft hat das hervorragend gemacht.» Bereits nach dem vorletzten Gegentreffer, Anfang April in Sion, hatten die Winterthurer einen Rückstand in einen Sieg drehen können – es sollte der Startschuss zur jüngsten Serie sein.
Abstiegsdreikampf: Zwei Direktduelle
Das Restprogramm des FCW lautet: bereits am Dienstag auswärts beim FCZ, gefolgt vom kapitalen Heimspiel gegen Yverdon und nochmals zuhause gegen Sion. 5 bis 6 Punkte dürften für den Liga-Erhalt reichen. Gelingt dies, kriegen die Fans auf der Schützenwiese 2025/26 die 4. Saison in Folge Super-League-Fussball zu sehen.