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Meistertrainer Adi Hütter Der Mann mit dem goldenen Händchen

YB-Coach Adi Hütter: Er hat eine ganze Stadt erlöst. Von einer Meisterleistung im Grossen – und im ganz Kleinen.

Das Plakat war im Stade de Suisse allgegenwärtig: Eine Grossaufnahme vom milde lächelnden Adi Hütter und dem Schriftzug «Trainergott».

In Bern liebte man ihn schon lange, jetzt verehrt man ihn auch: Adi Hütter, der Erlöser. «Ich freue mich so sehr, diesen 32-jährigen Fluch beendet haben», sagt der Erlöser selber, kurz nach der Entscheidung am Spielfeldrand, mitten im Fan-Meer.

Die Young Boys sind nicht irgendwie Meister geworden. Die derzeit 16 Punkte Vorsprung auf Serienmeister Basel zeigen: Die gesamte Saison war eine einzige Machtdemonstration, orchestriert von Trainer Adi Hütter.

Jean-Pierre, der Edel-Joker. Ein extrem wertvoller Spieler für uns, schiesst das entscheidende Tor. Dann brachen alle Dämme, auch bei mir.
Autor: Adi Hütter

Mit einer fast schon beängstigenden Konstanz sind die Berner durch die Saison gesurft, haben endlich auch Spiele gewonnen, in denen sie eigentlich nicht gut gespielt haben. Mit einem Wort: meisterlich.

Hütter hat aus einer Verlierer- eine Gewinnertruppe geformt.

Der meisterliche Schachzug

Und als i-Tüpfchen beweist Hütter im Herzschlag-Final gegen den FC Luzern Nerven aus Stahl. In einer emotionsgeladenen Partie wechselt der Österreicher pünktlich zur YB-Viertelstunde Jean-Pierre Nsame für den für einmal abschlussschwachen Roger Assalé ein.

Mit Nsame auf dem Platz kratzt Goalie Marco Wölfli einen Elfmeter. So wird Hütter die Geschichte wohl auch einmal seinen Enkeln erzählen: «Wölfli hält uns im Spiel, wo Roger Assalé zuvor das Tor schiessen muss. Er hält uns im Spiel, gibt uns nochmals die letzte Kraft. Und Jean-Pierre, der Edel-Joker. Ein extrem wertvoller Spieler für uns, schiesst das entscheidende Tor. Und dann brachen alle Dämme, auch bei mir. Ich werde das mein ganzes Leben lang nicht vergessen.»

Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 28.04.18, 18:45 Uhr

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