- Lugano und Lausanne trennen sich im Nachtragsspiel der 4. Super-League-Runde 1:1.
- Kevin Behrens bringt das Heimteam früh in Führung, Beyatt Lekouiery gleicht für die Gäste aus.
- Während Lausanne nach VAR-Konsultation um einen Platzverweis herumkommt, fliegt Renato Steffen nach einem harten Einsteigen vom Platz.
- Im anderen Spiel vom Mittwoch gewinnt Servette das Rhône-Derby gegen Sion 2:0.
Fast wäre Lugano am Schluss gar noch in eine Niederlage geschlittert: Nach einem Eckball setzte Bryan Okoh einen Kopfball in der 97. Minute an den Pfosten. Gleich darauf war Schluss im Cornaredo. Es blieb bei der Punkteteilung, die keinem der beiden Teams wirklich aus dem Tief hilft – mit nur je 4 Punkten hinken sie weiter den Ansprüchen hinterher.
Der Dreier für die Waadtländer wäre des Guten (oder aus Sicht Luganos des Schlechten) zu viel gewesen. Die Tessiner machten mehr für die Partie, hatten das Wettkampfglück aber nicht auf ihrer Seite.
Schnyder nimmt gelbe-rote Karte zurück
Nicht nur, dass das vermeintliche 2:1 des eingewechselten Belhadj Mahmoud wegen eines vorangegangenen Offsides in der 77. Minute aberkannt wurde. Lugano haderte auch damit, dass es die letzte halbe Stunde nicht in Überzahl hatte bestreiten dürfen.
Was war passiert? Schiedsrichter Urs Schnyder zeigte Karim Sow in der 65. Minute zum zweiten Mal Gelb und schickte den Lausanne-Verteidiger folgerichtig vom Platz. Sow hatte Renato Steffen als letzter Mann zurückgehalten. Allerdings griff der VAR ein: Nach Studium der Fernsehbilder stellte Schnyder ein Offside Steffens fest. Er nahm die gelbe Karte gegen Sow zurück, die Gäste durften im Vollbestand weiterspielen.
Ein Entscheid, der auf Tessiner Seite heftige Proteste auslöste: Bei einer gelben Karte darf der VAR sich eigentlich nicht einschalten, wie Trainer Mattia Croci-Torti lautstark monierte. Nur war Schnyder zur Überprüfung einer direkt roten Karte zum Bildschirm zitiert worden. Diese hätte er Sow gezeigt, wäre das Abseits nicht gewesen, wie er nach dem Spiel im SRF-Interview sagte. So aber sei die Szene als Ganzes beurteilt und korrekterweise auch Sows zweite Verwarnung annulliert worden.
Steffens Aussetzer
Lugano spielte unter Protest weiter. Und suchte weiterhin den direkten Weg aufs gegnerische Tor, übertrieb es dabei aber in der 91. Minute: Steffen krachte nach einer Hereingabe mit den Füssen voran ungebremst in Karlo Letica. Während der Lausanne-Keeper weiterspielen konnte, verletzte sich Steffen bei der Aktion – und sah auf der Trage noch die rote Karte.
Die beiden Tore gerieten aufgrund der Aufregung fast etwas in den Hintergrund:
- 13. Minute: Im 10. Pflichtspiel klappt es: Kevin Behrens trifft erstmals für Lugano. Der Deutsche bringt die «Bianconeri» nach einem Querpass von Daniel dos Santos in Führung.
- 51. Minute: Ayman El Wafi leistet sich unbedrängt einen Fehlpass. Der Ball kommt zu Beyatt Lekouiery, der El Wafi umspielt und an David von Ballmoos vorbei zum 1:1 einschiebt.
So geht es weiter
Lausanne reist am Sonntag nach Basel zum Cup-Duell mit Concordia. Lugano, das bereits in der 1. Runde ausgeschieden ist, geniesst ein spielfreies Wochenende, bevor es am 27. September zuhause gegen GC geht.