«Ich wohne in Chamoson im Kanton Wallis, mag Raclette und Fendant. Und auf meinem Kontrollschild am Auto steht VS», sagte Fabio Celestini an der Pressekonferenz am Montag. Bei seiner Vorstellung als Nachfolger des entlassenen Paolo Tramezzani in Sion stellte der Waadtländer nicht nur diverse Bezüge zu seinem neuen Arbeitsort her.
Forsche Töne vom Sportchef
Er verbreitete an der Seite von Sportchef Barthélémy Constantin auch Aufbruchstimmung. Obwohl Sion vor der Winterpause 5 Mal in Folge nicht gewinnen konnte und auf den 8. Tabellenrang abrutschte, schaut Celestini nach oben. «Wir sind nur 5 Punkte vom 2. Platz entfernt und im Cup im Viertelfinal», so der zuversichtliche 47-Jährige. Während Constantin junior den Cupsieg forsch als Ziel ausgibt, ist Celestini etwas vorsichtiger. «Das Problem ist, dass die anderen den Cup auch gewinnen wollen.»
Die anderen, das sind in diesem Fall auch seine Ex-Klubs Lugano und Luzern. In der Zentralschweiz hatte der streitbare Celestini Ende 2021 ein Interview gegeben, das für eine Weiterbeschäftigung sicher nicht förderlich war. Sportchef Remo Meyer und Präsident Stefan Wolf könnten machen, was sie wollten, ihn interessiere nur die Mannschaft, hatte er gesagt. Wenig später war er seinen Job los.
SFV entschied sich für Grings
In den knapp 12 Monaten, die seither vergangen sind, habe er eine Analyse vorgenommen, erklärt Celestini. Das Selbstvertrauen hat darunter nicht gelitten. «Ich bin mit Lausanne aufgestiegen, habe mich für das europäische Geschäft qualifiziert. Und ich habe als Trainer Trophäen gewonnen. Das möchte ich im Wallis gerne wiederholen.»
Das Projekt hat mich interessiert, schliesslich hätte ich die WM 2023 bestreiten können.
Statt der vierten Station in der Super League hätte es für Celestini auch die erste als Nationaltrainer werden können. Er sei einer der drei letzten Kandidaten für das Amt der Schweizer Frauen-Nati gewesen, verriet er. «Das Projekt hat mich interessiert, schliesslich hätte ich die WM 2023 bestreiten können», so Celestini. Es sei toll, dass man an ihn gedacht habe, auch wenn der Posten schliesslich an Inka Grings ging.
Balotelli statt Bachmann
Den Offensivfussball, den er spielen lassen will, soll nun nicht Ramona Bachmann, sondern Mario Balotelli prägen. Mit dem Italiener habe er sich bereits ausgetauscht. «Er hat grosse Lust auf Erfolg. Mario kann die Kirsche auf der Torte sein. Aber zuerst gilt es, die Torte zu backen», sagte Celestini.
Ab Dienstag weilt das Team zur Vorbereitung auf den 2. Meisterschaftsteil zuerst in Le Sentier im Vallée de Joux. Der 32-jährige Superstar wird dann noch fehlen – er bestreitet Einzeltrainings, um an seiner Physis zu arbeiten. Am 22. Januar tritt Sion bei der Wiederaufnahme der Super League im Tourbillon gegen Lugano an. Balotelli sitzt dann noch eine Sperre ab.