Zum Inhalt springen

Quo vadis YB? Nach Cup-Out: Frustrierte Young Boys und die Suche nach Lösungen

Die Young Boys erlebten enttäuschende und turbulente 7 Tage. Der Fokus gilt nun ganz dem 2. Meistertitel in Serie.

Enttäuschte YB-Spieler in Sion.
Legende: Ein Symbolbild derzeit Enttäuschte YB-Spieler lassen den Kopf hängen. Pascal Muller/freshfocus

Zuerst das beachtliche, allerdings sehr glückliche 1:1 bei Sporting Lissabon , welches Endstation in der Europa League bedeutete. Dann das 0:1 im Spitzenkampf gegen Servette , das aufgrund der Berner Ideen- und Harmlosigkeit in Ordnung ging. Und nun das Aus im Schweizer Cup durch das 1:2 beim Challenge-League-Leader Sion . Es ist eine «schwierige Phase», die die Young Boys erleben. So sagte es Trainer Raphael Wicky in Sion.

Das letzte Mal, als YB 2 Spiele nacheinander verlor, war vor mehr als 2 Jahren noch unter David Wagner – damals waren es sogar 3 Niederlagen de suite, ebenfalls wettbewerbsübergreifend. Knapp 4 Monate später wurde die durchzogene Amtszeit mit dem Deutschen beendet. Dass dieses Szenario auch auf Wicky zutreffen könnte, erscheint derzeit realistischer denn je.

Unklarheit in der Trainerfrage

Seit Monaten hält die Hängepartie um die Vertragsverlängerung des Wallisers schon an. Nach dem Europa-League-Spiel bei Sporting Lissabon liess sich Christoph Spycher einmal mehr nicht in die Karten blicken: «Wir kommunizieren, wenn es etwas zu kommunizieren gibt.» Ein Bekenntnis zum Trainer klingt jedenfalls anders.

Wir haben einmal mehr keine Lösungen gefunden.
Autor: Sandro Lauper nach dem 1:2 im Cup in Sion

Ob es tatsächlich noch zu einer Verlängerung mit Wicky kommt, ist äusserst fraglich. Zu lange ist diese Thematik nun schon offen – und sie scheint die Spieler auf dem Rasen momentan definitiv nicht zu stärken. Das ganze YB-Gebilde um Mannschaft und Trainergespann wirkt fragil.

Wie schon gegen Servette fehlten gegen Sion die kreativen Ideen. Sandro Lauper sprach nach dem Cup-Out das Grundproblem an: «Wir haben einmal mehr keine Lösungen gefunden.» Etwas, das von einem so talentierten und mit Nationalspielern bestückten Team eigentlich nicht zu erwarten ist, vor allem nicht in wiederholter Form. Schon Auftritte davor, wie gegen die Aufsteiger aus Lausanne, waren nicht überzeugend gewesen.

Totaler Fokus auf die Super League

YB hat sich also innerhalb einer Woche aus 2 Wettbewerben verabschiedet. Das lässt sich auch positiv sehen: Der volle Fokus gilt nun der 2. Meistertrophäe in Folge. Auf Servette beträgt der Vorsprung noch 4 Punkte, am Sonntag kommt es zum Duell mit dem FC Zürich. Hier folgt das Aber: Gegen den FCZ hat Wicky als YB-Trainer erst einmal gewinnen können – zu Beginn seiner Amtszeit im Juli 2022.

Bei all der trüben Stimmung darf allerdings nicht übersehen werden, dass Wicky nach mittlerweile 87 Spielen mit 1,99 Punkten im Schnitt noch immer sehr gut dasteht im Ranking der YB-Trainer. Zweimal nacheinander verloren hatte zudem auch einst Gerardo Seoane – aber nie dreimal. Damit es nicht so weit kommt und die Situation dadurch noch weiter verschärft wird, tut Wicky gut daran, seinen «FCZ-Fluch» zu durchbrechen.

Übersicht

SRF zwei, sportlive, 29.02.2024, 20:10 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel