3 Spiele, 3 Siege – so lautet die magistrale Bilanz von zwei Teams, welchen das vor der Super-League-Saison nicht gerade zugetraut wurde. Sowohl der FC St. Gallen als auch der FC Thun haben einen perfekten Saisonstart hingelegt.
Championship-Trio geschlagen
Hätte jemand auf neun Thuner Punkte nach den ersten drei Spielen gewettet, diese Person wäre jetzt wohl sehr reich. Der Aufsteiger aus dem Berner Oberland besiegte mit Lugano, Lausanne und Luzern (alle jeweils mit 2:1) drei Teams, die in der vergangenen Spielzeit in der Championship Group mitgemischt hatten.
Zweimal – in Lugano und am Samstag in Luzern – gewann das Team von Trainer Mauro Lustrinelli in der Fremde. Gegen die Zentralschweizer musste Thun wie in Lugano sogar einem Rückstand hinterherrennen. Ein Umstand, den die Thuner erneut keineswegs verunsicherte. Mit viel Leidenschaft und dem Glauben, etwas reissen zu können, drehten sie in der Swissporarena die Partie.
Vertrauen in eigene Stärken
Der Glaube an sich wird im Berner Oberland ohnehin gross geschrieben. Während für Aussenstehende der Thuner Traumstart – 3 Siege aus 3 Spielen realisierte noch kein anderer Aufsteiger – überraschend sein dürfte, ist er das teamintern nicht. Das belegen die Aussagen von Lustrinelli und Captain Leonardo Bertone nach dem Luzern-Spiel.
«Wir wissen, dass wir Grosses schaffen können, wenn wir hart arbeiten. Wir arbeiten täglich gut und bringen es momentan auch auf den Platz», erklärte Bertone. Für Lustrinelli zählen zudem «nicht nur die Siege, sondern auch die Leistungen und unser Fussball. Wir spielen mit Emotionen und Leidenschaft.»
St. Galler Offensiv-Feuerwerk
Ähnliches trifft auch auf St. Gallen zu. Die Ostschweizer, in der letzten Saison nur in der Relegation Group vertreten, liessen am Samstag auf das 4:1 bei Servette ein 5:0 zuhause gegen Winterthur folgen. Gerade in der Offensive scheint ihnen derzeit alles zu gelingen.
Jetzt ist auch mal der Raum da, um sich zu freuen.
Vieles dreht sich dabei um den Namen Alessandro Vogt. «Es ist eine unglaubliche Entwicklung, die er gerade macht», sagte Coach Enrico Maassen nach dem Spiel über seinen jungen Torjäger. Dank seinem Doppelpack weist der 20-jährige Vogt nach drei Spielen bereits ebenso viele Treffer auf.
In der letzten Saison spielte der grossgewachsene Stürmer aus dem Aargau noch in der 1. Liga Classic, erzielte 13 Tore in 25 Partien für St. Gallens U21. Aber es wirke so, als würde er schon lange auf Super-League-Niveau spielen, so Maassen. Während der Deutsche bei Vogt hofft, dass er «bodenständig bleibt», will er grundsätzlich nicht auf die Euphoriebremse treten: «Jetzt ist auch mal der Raum da, um sich zu freuen.»