Servettes Heimbilanz gegen den FC St. Gallen imponiert nicht unbedingt: Die Genfer konnten in den letzten 10 Jahren nur gerade 2 Heimspiele gegen die Ostschweizer gewinnen. An einen dieser Erfolge kann sich wohl Servette-Neuzugang Jérémy Guillemenot noch sehr gut erinnern – nur stand der Stürmer damals noch auf der anderen Seite.
Im September 2021 beim 5:1-Sieg von Servette spielte Guillemenot nämlich noch in Grün-Weiss, ehe er diesen Sommer nach über 4 Jahren an den Genfersee gewechselt hat. Damals war er an der Kanterniederlage von St. Gallen unglücklich beteiligt – oder eben nicht beteiligt: Nach nur 3 Minuten hatte er nach einem rüden Foul die rote Karte gesehen und ebnete Servette damit den Weg zu einem seltenen Heimerfolg.
Während er sich seinerzeit geärgert haben dürfte, wäre der Stürmer am Samstag an einem erneuten 5:1 gegen St. Gallen wohl sehr interessiert – gerne auch mit eigener Torbeteiligung beim Wiedersehen mit seinem Ex-Klub. Der Genfer kam seit seinem Wechsel in allen Spielen zum Einsatz, ein Treffer oder Assist gelang ihm jedoch noch nicht.
Für Guillemenot war der Wechsel zu Servette eine Rückkehr zu seinen Wurzeln: In diesem Klub war der 25-Jährige gross geworden, ehe er mit 18 Jahren den Schritt in die Akademie des FC Barcelona wagte. Über CE Sabadell und Rapid Wien kam er 2019 dann zum FC St. Gallen, wo er zum Stammspieler reifte und in der vergangenen Spielzeit mit 14 Toren sowie 8 Assists in 35 Spielen die stärkste Saison seiner Karriere hinlegte.
Servette noch ohne Niederlage
Besonders gegen Servette zeigte sich der Stürmer trefffreudig, 5 Tore gelangen ihm insgesamt gegen seinen Jugendverein – gegen kein anderes Team erzielte er mehr Tore. Man darf gespannt sein, ob seine Stärke gegen das Ex-Team nun auch andersherum funktioniert.
St. Gallen, das letzte Woche gegen Luzern seinen 2. Saisonsieg feierte, dürfte es in Genf schwer haben: Servette ist saisonübergreifend seit 10 Super-League-Spielen unbesiegt, das ist gleichbedeutend mit der längsten aktuellen Serie der Liga und zudem Vereinsrekord für die Westschweizer.
Trainer René Weiler muss jedoch weiterhin mit einem ausgedünnten Kader zurechtkommen, zudem trägt sein Team wahrscheinlich noch das 1:2 auswärts gegen die Glasgow Rangers in den Beinen. «Wir müssen mit diesen Spielern arbeiten, die wir zur Verfügung haben. Ich zähle auf alle», hatte Weiler bereits vor dem Glasgow-Spiel betont. Gut möglich, dass gerade Guillemenot gegen seinen Ex-Klub doppelt motiviert ist.