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Stimmen zum YB-Meistertitel Die vorgezogene Finalissima und Ittens Hadern mit dem Virus

Die Würfel sind gefallen, St. Gallen muss YB im Meisterkampf den Vortritt lassen. Das sind die Stimmen zum Berner Triumph.

Das YB-Schiff ist zum 3. Mal in Folge in den Meisterhafen eingelaufen. Doch für den Captain ist der Titelgewinn eine Premiere. «Es fühlt sich komisch an, in dem Sinne, dass ich es noch nicht realisieren kann», schilderte ein überwältigter Fabian Lustenberger. Als eine der grössten Stärken in seinem Team ortete er «den super Teamgeist.»

Den Sieg über Sion musste sich der alte und neue Meister hart erarbeiten. Trainer Gerardo Seoane war dennoch äusserst zufrieden. Die Analyse sei «jetzt aber unwichtig. Wir haben uns gesagt: ‹Das Spiel heute ist unsere Finalissima›».

Und worin bestand in dieser Saison die grösste Schwierigkeit? «Den Fokus zu behalten. Mit Corona kam etwas, das man noch nie erlebt hat. Für so junge Sportler ist das eine Herausforderung.» Zugleich rief er die Fans zu Vernunft beim Feiern auf. Die Gesundheit der Bevölkerung sei wichtiger als der Meistertitel.

Viele Gedanken zum Thema Meisterparty hatte sich David von Ballmoos noch nicht gemacht. Der YB-Keeper gab sein Motto preis: «Spontan ist immer gut.» Die Emotionen seien fraglos dennoch vorhanden, wie man ja sehe. Saidy Janko schlug vor: «Ein bisschen feiern im Car, vielleicht noch in den McDonald's, das liegt schon drin.»

Die Konkurrenz aus St. Gallen gratulierte den Bernern unisono zum Triumph. Cedric Itten, der nach 31 Minuten bereits einen Hattrick geschnürt hatte, erklärte: «Eine kleine Chance auf den Titel war noch da. Dazu das letzte Heimspiel – da wollten wir Gas geben.»

Wie sehr wirbelte das Coronavirus die Ostschweizer Titelträume durcheinander? «Gerade ein Team wie wir, das sehr stark mit Pressing agiert und viel läuft, tut sich mit dem straffen Spielplan schwer», meinte Itten.

Espen-Trainer Peter Zeidler haderte seinerseits noch immer mit dem 3:3 im Direktduell Ende Februar, als erst die umstrittene Penalty-Wiederholung in letzter Sekunde den FCSG den Sieg kostete: «Natürlich denke ich daran zurück. Wäre es anders gelaufen, hätten wir jetzt das Finale, das wir uns gewünscht haben.»

Doch im Vordergrund stand beim Deutschen klar der Stolz über den beim 6:0 über Xamax fixierten Rang 2. St. Gallens Captain Silvan Hefti stiess ins selbe Horn: «Klar wollten wir am Ende oben stehen, da machten wir nie ein Geheimnis draus. Gratulation an YB, das Team mit den meisten Punkten steht am Ende oben, aber das schmälert unsere Leistung nicht.»

SRF zwei, sportlive, 31.7.2020, 20:30 Uhr ; 

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