- Der FC Luzern und Sion trennen sich in der 8. Runde der Super League mit 3:3.
- Die Innerschweizer verspielen in der Schlussphase dabei trotz Überzahl eine 3:1-Führung.
- Im Parallelspiel schlägt Thun im Spitzenkampf St. Gallen mit 2:1. GC gewinnt das 291. Zürcher Derby.
77 Minuten waren in der Swissporarena gespielt, als die Partie definitiv entschieden schien. Denn beim Stand von 3:1 für Luzern geriet Sion auch noch in Unterzahl. Schiedsrichter Luca Cibelli annullierte nach einem VAR-Eingriff seine gelbe Karte gegen Théo Bouchlarhem und schickte ihn mit Rot vom Platz. Der Franzose hatte FCL-Captain Pius Dorn mit offener Sohle an der Wade getroffen.
Doch die Walliser steckten trotz dem weiteren Rückschlag nicht auf und kamen nach dem nächsten Angriff zu einem Eckball. Unmittelbar vor diesem nahm Trainer Didier Tholot nochmals einen Doppelwechsel vor und der zahlte sich sogleich aus. Winsley Boteli traf bei der besagten Ecke wenige Sekunden nach seiner Einwechslung per Kopf zum 2:3.
Joker stechen
Nach dem Anschlusstreffer des 19-Jährigen mussten die Innerschweizer nochmals gewaltig zittern. Denn bereits bei der nächsten Aktion bekundeten sie Glück, dass Donat Rrudhani mit seinem Abschluss nur das Aussennetz traf. Doch in der 90. Minute wurden die Gäste für ihren Effort und ihre Moral doch noch belohnt. Liam Chipperfield, der zusammen mit Boteli ins Spiel gekommen war, traf mit einem strammen Schuss aus über 20 Metern zum verdienten 3:3.
Es war der Schlusspunkt einer wilden Partie. Luzern und Sion bleiben damit nach wie vor punktgleich. Mit je 12 Zählern stehen die Walliser dank der besseren Tordifferenz als 6. nach wie vor unmittelbar vor Luzern, das unter dem Strich den 7. Rang belegt.
Luzern mit Start nach Mass
Bereits nach 3 Minuten hatte Bung Meng Freimann das Heimteam in Führung geköpfelt. Anthony Racioppi konnte nach einer ersten Ecke und einem Kopfball von Adrian Grbic zwar noch zu einem weiteren Eckball klären. Bei diesem setzte sich Freimann im Kopfballduell gegen Nias Hefti durch und erzielte das 1:0.
Die Gäste waren im Anschluss zwar um eine Reaktion bemüht und kamen durch Rilind Nivokazi zu einer Chance auf den Ausgleich (12.), doch die Luzerner hatten das Glück auf ihrer Seite. In der 23. Minute spielte Grbic eine Hereingabe nach einem schnell vorgetragenen Angriff ins Zentrum, wo Sion-Verteidiger Noé Sow die Kugel unglücklich ins eigene Tor lenkte.
Kololli behält die Nerven
Kurz nach dem Seitenwechsel kamen die Gäste dann erstmals zum Anschlusstreffer. Nach einem Eckball von Benjamin Kololli sprang der Ball Freimann an den Unterarm. Cibelli zeigte sofort auf den Punkt. Den fälligen Elfmeter verwandelte Kololli dann zwar souverän, doch Cibelli hatte das Spiel noch gar nicht wieder freigegeben. So musste der 33-Jährige nochmals antreten, behielt die Nerven aber und netzte zum 1:2 ein.
Doch die Sittener Aufholjagd wurde jäh gebremst. Nach einer Stunde entwischte Grbic nach einem hervorragenden langen Ball von Dorn der Walliser Hintermannschaft. Der Österreicher spitzelte die Kugel gekonnt an Racioppi vorbei und schob dann aus spitzem Winkel ein. Es war die vermeintliche Entscheidung für die Innerschweizer, doch wenig später verspielten die Luzerner den Sieg bekanntlich noch – und dies in Überzahl.
So geht's weiter
Zunächst steht in der Super League die Nationalmannschaftspause an. In 2 Wochen gastiert Sion am Sonntag bei GC im Letzigrund. Der FC Luzern darf mit Lausanne-Sport gleichentags ein nächstes Westschweizer Team in der Swissporarena empfangen.