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Von den Degens bis zu Yakin Nicht alle Rückkehrer glänzten beim FCB

Xherdan Shaqiri ist einer von vielen prominenten Rückkehrern in Basel. Wie schlugen sich seine Vorgänger? Ein Blick zurück.

Zwei Fussballspieler des FC Basel auf dem Spielfeld.
Legende: Nur einer von beiden wurde beim Abschied mit Applaus überschüttet Zdravko Kuzmanovic (l.) und Marco Streller. imago images/Geisser

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  • Matias Delgado: Einst von Argentinien gekommen, wurde Delgado zum Publikumsliebling. Nach sieben Jahren bei Besiktas und Al-Jazira kehrte er 2013 ans Rheinknie zurück, gewann vier weitere Meistertitel und einmal den Schweizer Cup. Delgado ging als Captain in die FCB-Annalen ein und schockte 2017 mit seinem Rücktritt. Dieser habe «nicht nur in Basel für Aufregung gesorgt. Selbst Roger Federer äusserte sich und schrieb auf Twitter: ‹Dangge›», so die BaZ .
  • Marco Streller: Während seinem ersten Engagement in Basel zwischen 2000 und 2004 spielte Marco Streller noch keine grosse Rolle, wurde zweimal ausgeliehen. Nach dem Gewinn der Meisterschaft 2004 zog es den Stürmer in die Bundesliga nach Stuttgart, ehe er 2007 zum FCB zurückkehrte. Die folgenden Jahre waren ein grosser Erfolg für Streller und den Klub. In 213 Spielen für Basel erzielte er 98 Tore, wurde zum Captain und holte bis zu seinem Rücktritt 2015 nicht weniger als sieben Meistertitel und drei Cupsiege. «Mit seiner Rückkehr zum FCB 2007 läutete er eine triumphale Ära ein, die wohl kein anderer Profi je wird überbieten können», schrieb die BaZ .
  • Alex Frei: Nach seiner ersten Saison beim FC Basel wurde Alex Frei im Sommer 1998 zum FC Thun transferiert. Es folgten Stationen bei Luzern, Servette, Rennes und Dortmund. 2009 kam es zur Rückkehr zu seinem Stammklub. Ein Transfer, der sich sowohl für Frei als auch für den FCB lohnte. «Er wollte zurück zu jenem Club, der ihn einst fortgeschickt hatte. Er wollte allen zeigen, dass es ein Fehler gewesen war, ihn, den umjubelten Stürmer, zum FC Thun abzuschieben. Der Rest ist bekannt: drei Meistertitel en suite, zwei Cupsiege, zweimal ‹Fussballer des Jahres›, zweimal Torschützen­könig.»
  • Benjamin Huggel: Nach einem zweijährigen Abstecher nach Frankfurt kehrte der heutige SRF-Fussballexperte zu «seinem» FC Basel zurück und prägte den Verein in den folgenden fünf Jahren bis zu seinem Rücktritt 2012. Die BaZ adelte ihn bei seinem Abgang als «rotblaue Ikone» und schrieb: «Mit zwölf Titeln (sieben Meistertitel, fünf Cupsiege, die Red.) ist er eine lebende FCB-Legende.»
Fussballspieler feiern auf dem Spielfeld.
Legende: Einer zog weiter, einer beendete die Karriere Xherdan Shaqiri 2012, im Hintergrund Benjamin Huggel. Imago Images/Geisser

Durchzogen

  • Fabian Frei: Zwischen 2007 und 2015 erlebte Fabian Frei eine überaus erfolgreiche Zeit beim FC Basel. Nach fünf Meistertiteln und drei Cup-Erfolgen zog es den Mittelfeldspieler 2015 in die Bundesliga zu Mainz. Zwei Jahre später schloss sich Frei wieder dem FCB an. Sein zweites Engagement in Basel war von weniger Erfolg gekrönt. Auch er konnte nicht verhindern, dass die Basler die Vormachtstellung im Schweizer Fussball abgeben mussten. Ausser dem Cupsieg 2019 blieben Frei und Basel seither ohne Titel.
  • Valentin Stocker: Er kehrte nach knapp dreieinhalb Saisons bei Hertha BSC zu seinem Herzensverein zurück und avancierte dort zum Captain und zur Identifikationsfigur. 2022 zog er mit sechs Schweizer Meistertiteln und vier Cupsiegen mit Basel – davon allerdings nur einer in der «zweiten Ära» – einen Schlussstrich. Nur vier Spieler bestritten mehr Partien für den FCB. Bei seinem letzten Spiel fing es bei seiner Einwechslung zu regnen an. Die Basler Zeitung schrieb dazu: «[...] das ist dann fast ein bisschen zu viel Kitsch. Wobei, kann es überhaupt zu kitschig sein, wenn einer wie Stocker seine Karriere vorzeitig beendet?»
Fabian Frei und Valentin Stocker bei dessen Abschiedsspiel.
Legende: Rückkehrer unter sich Fabian Frei und Valentin Stocker bei dessen Abschiedsspiel. Keystone/Urs Flueeler
  • David Degen: 2012 kehrte David Degen nach Stationen bei Borussia Mönchengladbach und den Young Boys zum FC Basel, mit dem er zuvor drei Meisterschaften und einen Cupsieg gefeiert hatte, zurück. Persönlich konnte der Mittelfeldspieler aber nicht mehr an die früheren Zeiten anknüpfen. «[Es] reifte die Erkenntnis, dass solche Erfolge wohl nicht mehr zu erreichen sind. Unter Murat Yakin kam er zu demütigend wenigen Einsätzen, die nicht nur damit zu erklären sind, dass der Spieler seine beste Zeit hinter sich hat», schrieb die Basler Zeitung nach seinem Rücktritt 2014. Immerhin durfte Degen noch zwei weitere Meistertitel mit den Baslern feiern.
  • Philipp Degen: Das einstige Talent kehrte nach sechs Jahren und Stationen bei Dortmund, Stuttgart und Liverpool nach Basel zurück, startete aber in fünf Jahren nie mehr richtig durch. Zwar schauten bei seinem zweiten FCB-Abenteuer nochmals sechs Titel heraus, doch dabei war Degen oft Zuschauer – er war oft verletzt, erhielt unter Murat Yakin oder Paulo Sousa kaum mehr eine Chance. Die BaZ fasste rückblickend zusammen: «[...] sein Körper verhinderte, dass das Versprechen von Philipp Degen jemals vollständig eingelöst wurde.»
  • Hakan Yakin: Zwei Meistertitel und zwei Cupsiege schauten bei Yakins zweiter FCB-Ära heraus. Doch seine Zeit bei «Rotblau» war auch von viel Theater geprägt. Im Sommer 2003 bewegte ein Wechseldrama zu Paris Saint-Germain die Fussballschweiz, doch Yakin blieb dem FCB erhalten – nur um ein halbes Jahr später wiederum mit viel Drama zu Stuttgart zu wechseln.
  • Adrian Knup: Er startete seine Profikarriere 1986 beim FC Basel. Nach zwei Saisons verliess er seinen Heimatklub, spielte in den folgenden Jahren für Aarau, Luzern, Stuttgart, Karlsruhe und Galatasaray. Zum Abschluss seiner Karriere kehrte Knup im Winter 1997 zu Basel zurück. Bis zu seinem Rücktritt im Sommer 1998 bestritt er noch 31 Partien für den FCB, erzielte dabei zehn Tore. Zu sportlichen Erfolgen konnte er den Klub allerdings nicht führen.

Flop

  • Zdravko Kuzmanovic: Gross war das Trara, als Kuzmanovic nach acht Jahren wieder ans Rheinknie zurückkehrte. Doch der damals teuerste Spieler der Klubgeschichte machte nur 40 Spiele in fünf Jahren für den FCB, fehlte oft verletzt und war zweimal ausgeliehen. Bei zwei Meistertiteln und zwei Cupsiegen feierte der Schweiz-Serbe mit, doch dabei füllte er nicht die Leaderrolle aus, für die er geholt worden war. Treffend titelte die BaZ nach seinem Abgang: «Das Ende einer Ära, die keine war.»

Radio SRF3, Abendbulletin, 14.08.2024, 18:30 Uhr ; 

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