Diese Dramaturgie sucht ihresgleichen: Im 1. Spiel gegen den FC Basel nach dem gescheiterten Wechsel trifft Ardon Jashari für Luzern zum 1:1-Ausgleich und vermasselt den Baslern so den 2. Saisonsieg (zudem muss Timo Schultz seinen Posten räumen).
Sein Jubel fiel anschliessend verhalten aus – das habe aber nichts mit den Geschehnissen im Sommer zu tun. «Nach dem Tor habe ich nur verhalten gejubelt, weil der Assistent zunächst ein Abseits angezeigt hat», erklärt Jashari am Freitag in einer Medienrunde gegenüber CH Media . «Danach war ich schon fast bei der Mittellinie, da wäre es schräg gewesen, wenn ich noch zur Eckfahne gesprintet wäre», ergänzte er lachend.
«Nie gegen Luzern gestellt»
Dass Torschütze Jashari am Donnerstag nicht in Rot-Blau aufgelaufen ist, liegt auch am FCL. Dieser hatte im Juli sein Veto eingelegt betreffend eines Wechsels des Mittelfeldstrategen zu Basel – obwohl Jashari den Transfer forcierte und die Angelegenheit in einem Interview mit der Luzerner Zeitung («Ich fordere, dass der FCL mit Basel spricht») noch befeuerte.
«Das Interview würde ich so wohl nicht mehr geben», gesteht er heute, betont aber auch: «Leider haben mich viele falsch verstanden. Ich habe mich nie gegen den FC Luzern gestellt.» Es habe im Anschluss sehr gute und verständnisvolle Gespräche mit der FCL-Führung gegeben. «Es macht mich auch stolz, dass der Verein, bei dem ich gross geworden bin, um mich gekämpft hat.»
Mein Ziel ist es, eine Karriere zu machen wie Manuel Akanji oder Granit Xhaka.
Jashari erklärt auch, wieso ihn der Wechsel ans Rheinknie gereizt hatte: «Beim FCB ist alles noch etwas grösser. Für meinen Entwicklungsprozess wäre das ein spannender Wechsel gewesen. Ich wohne noch bei meinen Eltern, auch hierbei hätte sich einiges verändert.»
Der 21-Jährige hätte auch Angebote aus europäischen Topligen auf dem Tisch gehabt. «Aber für mich ist kein Verein in Frage gekommen, weil das Gesamtpaket nie ganz stimmte.» Seine Karriereplanung geht Jashari überlegt an. «Mein Ziel ist es, eine Karriere zu machen wie Manuel Akanji oder Granit Xhaka.»
FCL will FCZ beerben
Am Sonntag empfangen die Luzerner Leader FCZ und haben die Chance, erstmals nach 12 Jahren wieder selber die Spitzenposition in der Super League zu übernehmen. Diese Ausgangslage «pusht uns extrem», so Jashari, und verspricht: «Diese Lust, Leader zu werden, wird auf dem Platz zu sehen sein.»