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Klare 0:3-Niederlage in Rom Für die Nati zwei Nummern zu gross: Italien steht im Achtelfinal

Damit, dass man gegen grosse Teams oft die beste Leistung zeige, hatte sich die Schweizer Nati vor dem Duell gegen Italien Mut zugesprochen. Doch den 16'000 Zuschauern im Stadio Olimpico wurde rasch gewahr, dass die «Azzurri» dann doch eine bis zwei Nummern zu gross sind, faktisch ein Klassenunterschied herrschte. Dieselbe Startelf wie gegen Wales kam gegen das erneut starke italienische Kombinationsspiel meist einen Schritt zu spät. Die Nati stellte letztlich nicht viel mehr dar als einen Billettautomaten für Italiens Achtelfinal-Ticket.

Sinnbildlich dafür stand jene Szene, die in der 52. Minute zum 2:0 führte: Manuel Locatelli erhielt zentral vor dem Strafraum den Ball. 8 (!) Schweizer Feldspieler beobachteten in Statisten-Manier, wie der Sassuolo-Akteur präzise unten links ins Tor und mitten ins Schweizer Herz traf. Zu allem Überfluss liess sich später auch noch Yann Sommer von der Fehleranfälligkeit seiner Mitspieler anstecken: Er liess sich von Ciro Immobiles Weitschuss (89.) zum 0:3 düpieren.

Die Nati hingegen blieb offensiv harmlos, Abschlüsse waren rar. Die beste Gelegenheit vergab der eingewechselte Steven Zuber (64.), der aus spitzem Winkel an Gianluigi Donnarumma scheiterte. Das Team von Roberto Mancini verpasste es zunächst, nach einem Konter gar das 3:0 zu erzielen, dann wollte jedoch Super-Knipser Immobile auch noch zum Torjubel ansetzen.

Autobomben-Alarm sorgt für Aufregung in Rom

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Ein Autobomben-Alarm hat am Mittwoch in Rom vor dem EM-Spiel für Strassensperrungen und Aufregung gesorgt. Im Auto eines für städtische Parks Verantwortlichen wurde nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa ein handgefertigter Sprengsatz entdeckt. Laut der Zeitung La Repubblica hatte der Wagenbesitzer am Nachmittag die Polizei über die Entdeckung informiert. Der Sprengsatz in einer Spraydose sei nicht explodiert und von Experten entschärft worden.

Rekordmann Chiellini im Pech – dann trifft Locatelli

Ausgerechnet Routinier Giorgio Chiellini (18.) hatte die Schweizer Defensive ein erstes Mal uralt aussehen lassen. Der 36-Jährige, mit seinem 14. EM-Einsatz italienischer Rekord-Feldspieler, setzte sich nach einem Eckball im Kopfball-Duell gegen Granit Xhaka und Manuel Akanji durch und drückte die Kugel über die Linie. Dem Schweizer Schock leistete der VAR Abhilfe, Chiellini hatte den Ball mit der Hand berührt. Für die Juventus-Legende kam es noch schlimmer, sie musste kurze Zeit später verletzt vom Feld.

Nur 7 Minuten später zappelte der Ball erneut im Netz, diesmal regelkonform. Nach einer schönen Spielverlagerung hatte Domenico Berardi auf der rechten Seite gegen Ricardo Rodriguez viel Platz. Sein Flachpass fand den in der Mitte völlig freistehenden Locatelli, der problemlos auf 1:0 stellte. Auch in der Folge liess sich die Nati-Abwehr Mal um Mal übertölpeln, der knappe Rückstand war zur Pause noch das Erfreulichste. Daran änderte sich nach dem Seitenwechsel wenig, wenngleich der Einsatz der Schweizer nun minimal generöser schien.

Petkovics Rückkehr ins ehemalige Wohnzimmer

Für Nati-Coach Vladimir Petkovic war die Rückkehr ins Stadio Olimpico somit wenig erfreulich. Das 0:3 war die höchste Niederlage Petkovics als Trainer der Schweiz. An selber Stätte, an der er 2013 Lazio Rom zum Pokalsieg geführt hatte, fand er mit der Nati keinen funktionierenden Matchplan gegen starke Italiener. War die Schweiz einmal am Ball, waren überhastete Aktionen und unnötige Fehlpässe meist die Folge. Nun ist im abschliessenden Gruppenspiel gegen die Türkei wohl ein Sieg nötig, um die K.o.-Phase zu erreichen.

So geht es weiter

Am Sonntag kommt es für die Schweiz gegen die Türkei in Baku um 18 Uhr zum Showdown (live auf SRF zwei). Gleichzeitig empfängt Italien, das bereits das Achtelfinal-Ticket in der Tasche hat, in Rom das walisische Team (live auf SRF info).

SRF zwei, sportlive, 16.6.21, 21 Uhr;

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