Statt 23 Spieler darf Nati-Trainer Vladimir Petkovic wegen der Corona-Pandemie 26 Akteure mit an die paneuropäische EURO im Sommer nehmen. Diesen Fakt nutzte der 57-Jährige dafür, mit Dan Ndoye, Andi Zeqiri und Gregor Kobel auch junge Akteure ins vorläufige Aufgebot zu nehmen.
«Ich will den Jungen die Möglichkeit geben, die Nati kennenzulernen. Und umgekehrt will ich sie auch live sehen, auf dem Feld und daneben», erklärte Petkovic seine Überlegungen am Freitag. «Doch es ist noch nicht entschieden, welche 26 Spieler mitfahren; die Jungen können mich auch überraschen.»
Der Nati-Coach sieht allerdings auch weniger schöne Seiten am grösseren Aufgebot. So müsse er nun «mehr Spieler enttäuschen», wenn er sie für ein Spiel auf die Tribüne schicke. «Man kann nie alle zufriedenstellen, aber das ist auch nicht mein Ziel.»
Mit realistischen Zielen in die K.o.-Phase
Zwar sei die EM für ihn noch weit weg und der Fokus liegt auf der Vorbereitungszeit, die am kommenden Mittwoch mit Trainingslager inklusive den beiden Testspielen gegen die USA (30.5.) und Liechtenstein (3.6.) beginnt. Blickt Petkovic jedoch schon ein wenig weiter, wähnt er die Schweiz nicht unter Druck: «Wir haben realistische Erwartungen an uns. Wir wissen, was wir können, das haben wir in den letzten Jahren auch gezeigt.»
Man wolle mit Respekt, aber viel Selbstbewusstsein gegen Italien, die Türkei und Wales antreten. Und dann ist das erste Ziel klar: «Wir wollen unbedingt weiterkommen.»
Besondere Vorfreude kommt bei Petkovic auf, wenn er daran denkt, dass wieder vor Zuschauern gespielt werden kann. So habe beim italienischen Cupfinal, den er am TV mitverfolgt habe, eine ganz andere Atmosphäre als ohne Zuschauer geherrscht. «Das kann zwar auch wieder mehr Druck erzeugen, aber wir freuen uns darauf.»