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Leichtathletik-WM: Zehnkampf Nach Weitsprung-Frust: Ehammer und die zweite Chance

Nach Rang 4 im Weitsprung soll im Zehnkampf am Wochenende das Wettkampfglück bei der Leichtathletik-WM in Tokio wieder auf die Seite von Simon Ehammer kippen.

Leichtathlet im roten Trikot zeigt mit Finger am Sportevent.
Legende: Ist bei der WM in Tokio noch nicht fertig Simon Ehammer. Keystone/AP Photo/Ashley Landis

Lediglich 3 cm fehlten Simon Ehammer am Mittwoch im Weitsprung zur WM-Medaille. Wäre der Appenzeller 4 respektive 9 cm weiter als seine 8,30 m gesprungen, hätte sogar Silber respektive Gold herausgeschaut. Schon bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris war er als 4. im Kampf um eine Medaille mit leeren Händen dagestanden – die Differenz zur Bronze war damals mit 14 cm aber etwas grösser.

Doch der Konjunktiv bringt Ehammer ohnehin nicht weiter. Für den 25-Jährigen gilt es, nach vorne zu blicken – zumal er seine Geschichte in Tokio noch nicht zu Ende geschrieben hat. Eine Medaille im Zehnkampf würde der Modellathlet sogar höher gewichten als eine im Weitsprung. «Zehnkampf ist meine Leidenschaft», betont Ehammer immer wieder.

Erstmals seit der EM 2022 in München kann Ehammer an einem Titelkampf im Zehnkampf antreten. Die Probleme mit der Schulter oder Terminkollisionen liessen ihn 3 Jahre warten. Und seit 3 Jahren ist dem Schweizer nie mehr ein Zehnkampf gelungen, der seinem Potenzial entspricht. Auch nicht zu Beginn dieser Saison in Götzis mit dem Schweizer Rekord von 8575 Punkten. Es kann Richtung 8700 Punkte und somit auch Richtung Medaille gehen.

Steigerung mit Diskus und Speer

Ehammers Problem: Neben herausragenden Disziplinen wie dem Weitsprung oder dem Hürdensprint muss er am 2. Wettkampftag 3 Sorgendisziplinen überstehen. Aber Trainer Karl Wyler verweist auf die Fortschritte: «Im Diskus hat er die 40 m im Griff, im Speer dürfen wir mit 60 m liebäugeln.» Und einen anständigen Ausdauerlauf bringe sein Schützling auch hin.

Live-Hinweis

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Verfolgen Sie den Auftakt des Zehnkampfs an der Leichtathletik-WM in Tokio am frühen Samstagmorgen live im Stream.

  • Ca. 2:25 Uhr: 100 m
  • Ca. 3:05 Uhr: Weitsprung
  • Ca. 4:45 Uhr: Kugelstossen

Gemessen an der Saisonbestenliste sieht die Ausgangslage verlockend aus: Ehammer ist die Nummer 3 (8575). Zieht man allerdings die persönlichen Rekorde der einzelnen Athleten heran, ist der Schweizer bloss noch die Nummer 15. Aus diesen Zahlen lässt sich ableiten, dass es mit 8575 Punkten kaum etwas zu gewinnen gibt. Bronze ging zuletzt für folgende Punktzahlen über den Tisch: 8649 (Olympische Spiele Tokio 2021), 8676 (WM 2022 Eugene), 8756 (WM 2023 Budapest), 8711 (Olympische Spiele Paris 2024).

Fernduell mit Weltrekordhalterin

Ehammer wird für den Griff nach der Medaille nicht nur eine persönliche Bestleistung im Total liefern müssen, sondern auch in der einen oder anderen Disziplin – etwa im Hochsprung.

Vor einem Monat an der Medienkonferenz der Athletissima in Lausanne sass Ehammer neben Jaroslawa Mahutschich (UKR), die seit 2024 mit 2,10 m den Weltrekord im Hochsprung hält. Die süffisante Frage, ob er sich für seine persönliche Bestleistung mit 2,08 m nicht schäme, lag auf der Hand. «Es ärgert mich nicht übermässig», antwortete er diplomatisch. Aber: «Ich hätte mit meinem Körperbau die Chance, höher zu springen als der Frauen-Weltrekord. Dass ich das noch nicht geschafft habe, wurmt mich schon.»

Personen bei Pressekonferenz mit Mikrofon, Red Bull-Mützen.
Legende: 2 cm unterscheiden sie Simon Ehammer in Lausanne an der Seite von Jaroslawa Mahutschich. KEYSTONE/Cyril Zingaro

SRF zwei, sportlive, 17.09.2025, 11:45 Uhr ; 

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