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Wilson: «Ich habe nie gedopt»
Aus Sport-Clip vom 28.07.2021.
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Nach provisorischer Sperre Wilson: «Die letzten Tage waren die Hölle»

Der Basler ist trotz provisorischer Sperre wegen eines Doping-Verfahrens von seiner Unschuld überzeugt.

Die Nachricht von der provisorischen Sperre und dem damit verbundenen Olympia-Aus von Alex Wilson schockte am Mittwochmorgen die Sport-Schweiz. Nachgewiesen wurde dem Schweizer Rekordhalter über 100 und 200 m die verbotene Substanz Trenbolon, ein anaboles Steroid, das dem Muskelaufbau und der Leistungssteigerung dient. Wilson führt den positiven Test gemäss eigenen Angaben auf kontaminiertes Rindfleisch zurück, das er in den USA vor dem unangekündigten Test verzehrt habe.

Dieses hatte er bereits im März 2021 konsumiert. «Ich bin ins Restaurant gegangen und habe nichts überlegt, ich habe einfach das Fleisch gegessen», so der Basler im Interview gegenüber SRF. Der 30-Jährige beteuert seine Unschuld: «Ich habe nie Trenbolon genommen und werde es auch nie nehmen. Ich bin kein Cheater (Betrüger, Anm. d. Red.).»

Ich hatte keinen fairen Prozess.
Autor: Alex Wilson

Nach den – nicht homologierten – Läufen in Atlanta vor eineinhalb Wochen sei World Athletics auf ihn losgegangen. «Die letzten Tage waren die Hölle», so Wilson. Und kritisiert: «Ich hatte keinen fairen Prozess. Sie gaben uns 48 Stunden zum Vorbereiten.» Von einem möglichen Karriereende wollte der 30-Jährige nichts wissen. «Ich muss meine Unschuld beweisen», so Wilson im Interview (siehe Video oben).

TAS strenger als Disziplinarkommission

Der Internationale Sportgerichtshof TAS urteilte im wieder aufgerollten Doping-Verfahren strenger als die Disziplinarkammer von Swiss Olympic. Gemäss dem TAS hätte Erstere prüfen müssen, ob es «wahrscheinlich» ist, dass der positive Test durch kontaminiertes Fleisch zustande gekommen ist. Die Schweizer Anti-Doping-Behörde habe aber nur geprüft, ob es «möglich» gewesen sei, dass das Testresultat auf diese Begründung zurückzuführen ist. Wahrscheinlichkeit vs. Möglichkeit – ein kleiner, aber juristisch wesentlicher Unterschied.

Matthieu Reeb, Generaldirektor des TAS, sagte gegenüber RTS betreffend der Möglichkeit, dass ein kontaminiertes Steak zur positiven Doping-Probe geführt habe. «Es ist nicht total ausgeschlossen. Aber im Fall von Alex Wilson ist diese Wahrscheinlichkeit sehr klein.»

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Reeb: «Wir waren ein bisschen strenger» (frz.)
Aus Sport-Clip vom 28.07.2021.
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SRF 1, Tagesschau, 28.7.2021, 13:00 Uhr;

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