- Das Sportparlament befürwortet an seiner Tagung in Ittigen die Prüfung einer Schweizer Bewerbung zur Durchführung der European Championships 2030.
- Unter dem Vorsitz von Doris Keller wird die Kandidatur vorangetrieben.
- Beim Anlass handelt es sich um eine Multisport-EM mit 11 Sommer-Sportarten, die bislang erst 2018 und 2022 stattfand.
Nachdem es vor einem Jahr noch zu Verzögerungen gekommen war und nachgebessert werden musste, konnte am Freitag der Grundstein zu möglichen European Championships hierzulande gelegt werden. Die Machbarkeitsstudie mit entsprechender Prüfung einer Kandidatur wurde vom Sportparlament durchgewinkt.
An der Versammlung des Sportparlaments in Ittigen bei Bern stimmten die Delegierten der Gründung eines Vereins zu, der eine Kandidatur ausarbeitet, und sprachen dafür ein Budget von 770'000 Franken. Severin Moser, Präsident des Schweizerischen Arbeitgeberverbands, soll Präsident des Vereins werden, als Direktorin ist Doris Keller vorgesehen, die an der Spitze der erfolgreich durchgeführten Fussball-EM der Frauen in diesem Sommer stand.
«Wir erhoffen uns, dass wir die Strahlkraft der Sportnation Schweiz durch diesen Anlass erhöhen können», erklärt Swiss-Olympic-Präsidentin Ruth Metzler-Arnold. Der Entscheid decke sich mit der Vorwärtsstrategie in der Schweiz. Als Vision und Leuchtturm-Projekt dient die Austragung von Olympischen Winterspielen 2038. «Wir brauchen Grossanlässe in der Schweiz, um zu lernen», so die Alt-Bundesrätin.
Dritte Ausgabe
Die European Championships sind ein Multisport-Event, bei dem mehrere Europameisterschaften verschiedener Sportarten zeitgleich unter einem gemeinsamen Dach stattfinden. Nach den erfolgreichen Austragungen 2018 in Glasgow und Berlin sowie 2022 in München soll die dritte Ausgabe 2030 in der Schweiz stattfinden. Die Vergabe ist für Anfang 2027 vorgesehen.
Bezüglich Erfolgsaussichten der Kandidatur ist Metzler-Arnold positiv gestimmt. «Im Moment sind wir zuversichtlich, dass wir im Bewerbungsprozess erfolgreich sind.»
Bundesrat und Parlament überzeugen
Das Budget soll gemäss Machbarkeitsstudie rund 190 Millionen Franken betragen, 130 Millionen sollen durch die öffentliche Hand bereitgestellt werden. Ein Teil des Budgets wird für Legacy-Massnahmen eingesetzt. In diesem Bereich, aber auch bei anderen Themen will der Kandidatur-Verein European Championships eng mit den Verantwortlichen der Schweizer Kandidatur für Olympische und Paralympische Spiele 2038 zusammenarbeiten.
In der nächsten Etappe gehe es nun darum, den Bundesrat und das Parlament sowie die an der Austragung interessierten Kantone und Städte zu überzeugen, dass sich die Investitionen in diesen Anlass lohnen, so Swiss Olympic.