Mit Rang 6 zur Rennhälfte hatte sich der Bob um Pilot Michael Vogt am Heimrennen in St. Moritz, das nebst der Weltcup- auch als EM-Wertung fungierte, trotz suboptimaler Startnummer eine hervorragende Ausgangslage verschafft. Das Quartett mit Luca Rolli, Cyril Bieri, Andreas Haas und Vogt zeigte auch in der Entscheidung eine ansprechende Fahrt, blieb als 6. aber hinter dem EM-Podium. Das Rennen beendeten die Schweizer auf Rang 7.
Für die Überraschung sorgte Oskars Kibermanis. Ausser einem 2. Rang in Innsbruck hatte der Lette bisher nicht überzeugt, packte aber pünktlich zur Europameisterschaft seine beste Saisonleistung aus. Mit grossem Vorsprung durfte er als Führender in den 2. Durchgang starten und konnte den Vorsprung konservieren. Damit sicherte er Lettland den EM-Titel und verwehrte Saisondominator Francesco Friedrich den «Grand Slam». Der deutsche Kronfavorit, der in der laufenden Saison alle Rennen im Viererbob gewonnen hatte, musste sich mit Rang 2 begnügen.
Keine Exploits bei den Frauen-Duos
Auch die Schweizerinnen verpassten im Zweierbob einen Exploit. Martina Fontanive/Irina Strebel fuhren auf den 6. Rang, Melanie Hasler/Nadja Pasternack blieben chancenlos. Fontanive/Strebel zeigten an sich zwei gute Läufe, vergaben eine bessere Position aber durch kleinere Fehler. Im EM-Klassement reichte es für den 6. Platz, in der Weltcup-Rangliste für Position 10.
Dem zweiten Schweizer Duo mit Hasler/Pasternack gelangen die Starts in beiden Runs zwar nicht schlecht, doch grobe Fehler auf der Strecke raubten zweimal fast an der gleichen Stelle viel Zeit. Am Ende fehlten 2,78 Sekunden aufs Spitzenresultat (10. in der EM-, 17. in der Weltcup-Wertung). Die Aargauer Pilotin Hasler ist nach einer Muskelverletzung körperlich noch nicht bei 100 Prozent.
An der Spitze holten sich drei deutsche Duos die drei Weltcup-Podestplätze und damit auch sämtliche EM-Medaillen. Kim Kalicki/Lisa Buckwitz krönten sich zu den Europameisterinnen, Mariama Jamanka/Kira Lipperheide gewannen Silber und Laura Nolte/Deborah Levi sicherten sich Bronze. Gleichzeitig siegte die US-Amerikanerin Elana Meyers Taylor im Gesamtweltcup, der 5. Rang im letzten Weltcuprennen reichte für den Triumph.