Nach über 20 Jahren - Andy Schmid beendet seine Aktiv-Karriere per sofort

Einer der grössten Schweizer Sportler nimmt Abschied: Handball-Superstar Andy Schmid tritt per sofort zurück.

Im Alter von 40 Jahren beendet Andy Schmid seine herausragende Laufbahn mitten in der Saison. Der Entscheid fiel «nach einer intensiven Bedenkzeit» im Nachgang «der emotionalen letzten Spiele mit dem Nationalteam an der EM». Damit muss Kriens-Luzern in den Playoffs auf sein Aushängeschild verzichten, sein Vertrag hätte bis zum Saisonende Gültigkeit gehabt.

Die über 20 Profi-Jahre hinterliessen Spuren. So meint der Abtretende: «Mein Körper zahlt in Form kleinerer Blessuren den Tribut für die lange Karriere.»

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  2004: Erste NLA-Saison

  Nach zwei Jahren in der NLB bei Stans/Luzern debütiert Schmid als 21-Jähriger für GC in der NLA und hat wie hier gegen Valur Reykjavik erste Auftritte im Europacup.

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  2006: Nati-Auftritt gegen Russland

  Bereits ab 2003, als 20-jähriger NLB-Akteur, spielte das Supertalent in der Nati. Zunächst hatte Schmid wie hier im Jahr 2006 die Nummer 20, später auch die 8, zuletzt die Nummer 2.

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  2008: Erster Meistertitel

  In seiner 4. NLA-Saison feiert Schmid (hinten) seinen 1. Meistertitel. Für Amicitia geht eine 19-jährige Durststrecke zu Ende.

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  2009: Double mit Amicitia

  Schmid, natürlich als Captain, gewinnt mit Amicitia den Cupfinal gegen BSV Bern Muri. Im gleichen Jahr holen die Zürcher den 2. Meistertitel in Folge.

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  2010: Wechsel in die Bundesliga

  Nach einem Jahr beim dänischen Klub Bjerringbro-Silkeborg wechselt Schmid in eine der stärksten Ligen der Welt: Die Rhein-Neckar Löwen, der Bundesligist aus Mannheim, holen den Rückraum-Spieler.

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  2014: Alle Power vergeblich

  Als Leader in die letzte Runde, Sieg – und doch nicht Meister: Die Löwen schlagen Gummersbach mit «nur» 5 Toren Differenz. Kiel gewinnt gegen die Füchse Berlin hoch und überholt die Mannheimer noch um läppische 2 Treffer.

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  2016: Endlich deutscher Meister

  Zum ersten Mal in der Klubgeschichte gewinnen die Löwen die Bundesliga. Stolz präsentiert Schmid, der zudem seine 3. von 5 MVP-Auszeichnungen erhält, die Meisterschale.

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  2018: Kongeniales Leader-Duo

  Unter der Führung von Trainer Nikolaj Jacobsen (2014-2019) und Schmid (seit 2016 Captain) erringen die Rhein-Neckar Löwen ihre grössten Erfolge: 2x Meister, 1x Pokalsieger, 3x Supercup-Gewinner.

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  2021: WM-Traum geht in Erfüllung

  Nach 26 Jahren schafft es die Schweiz (dank Corona-Absagen) erstmals wieder an die WM. Die Gegner (hier Portugal) wissen, wen sie in erster Linie bremsen müssen. Trotzdem erzielt Schmid in 6 Spielen 44 Tore. Die Schweiz stösst in die Hauptrunde vor. Zuletzt resultiert Rang 16.

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  2022: Ehrenzeremonie in Mannheim

  Schmids Abschied von den Rhein-Neckar Löwen ist emotional. Der Klub ehrt den Schweizer damit, dass ein Banner seines Trikots unter das Hallendach gezogen wird. Schmids Trikotnummer 2 wird künftig nicht mehr vergeben.

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  2023: Saisonende im dümmsten Moment

  Zurück in der Zentralschweiz führt Schmid den HC Kriens-Luzern in den Playoff-Final, verletzt sich aber in Spiel 3 (hier von Marin Sipic betreut) und verpasst die Meisterentscheidung, die zugunsten der Kadetten SH ausfällt.

  key/Philipp Schmidli

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  2024: Enttäuschung trotz Rekord

  An der EM in Deutschland erzielt Schmid seinen 1094. Treffer im Nati-Dress und überholt damit den bisherigen Rekordtorschützen Marc Baumgartner. Doch die Schweiz unterliegt Nordmazedonien und scheidet aus. Erst im Nachhinein wird klar, dass dies Schmids letztes Spiel als aktiver Profi ist.

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Grosse Erfolge in der Bundesliga

Schmid gilt als einer der besten Handballer der letzten 2 Jahrzehnte. Nach 5 Saisons bei GC und Amicitia wechselte der bei Borba Luzern ausgebildete Rückraumspieler 2009 ins Ausland. Nach einem Jahr in Dänemark fand er seine Bestimmung bei den Rhein-Neckar Löwen.

Zahlen einer eindrücklichen Karriere

• 218 Einsätze für das Nationalteam seit seinem Debüt 2003
• Bei seinem allerletzten Auftritt, dem 27:29 gegen Nordmazedonien am 16. Januar in der EM-Vorrunde und dem Out, knackte er den Schweizer Allzeit-Torrekord von Marc Baumgartner und tritt nun mit 1094 Treffern ab
• 5-mal MVP in der Bundesliga

Seine Würfe waren gefürchtet

Andy Schmid, hier beim Yellow Cup Anfang Januar.

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In 12 Saisons für den Bundesligisten erzielte er in 400 Partien 1675 Tore. Zwei Meistertitel, ein Cupsieg und ein Europacup-Triumph zieren sein Palmarès.

Seit längerem ist bekannt, dass Schmid diesen Sommer neuer Nati-Coach wird.