Mit der schnellsten Zeit am Vormittag im Prolog zum Skating-Sprint beim Heim-Weltcup in Davos hatte Nadine Fähndrich schon mal eine Ansage gemacht und gleichzeitig die Erwartungen der Schweizer Fans geschürt. Doch im Anschluss spürte die formstarke Innerschweizerin leichte Ermüdungserscheinungen, wie sie hinterher einräumte. Sie weiss aber auch: «Zum Glück kann ich mich schnell erholen.»
Gesagt, getan: Fähndrich übersprang im 2. Wettkampfteil die Hürden Viertel- sowie Halbfinal locker und kämpfte sich bei der Entscheidung mit den Top 6 gewissermassen aus dem Hinterhalt ganz an die Spitze vor. Entsprechend realisierte sie ihren total 4. Triumph auf Stufe Weltcup (alle im Sprint errungen, einer davon 2020 in Dresden im Gespann mit der mittlerweile zurückgetretenen Laurien van der Graaff) und blieb nach Beitostölen innert 8 Tagen zum 2. Mal in Serie auf der Siegesstrasse.
Wie Fähndrich im SRF-Interview verriet, bedeutete ihr neuerlicher Triumph aber ein enorm hartes Stück Arbeit. «Ich war froh, als das Rennen vorbei war. Im Ziel schmerzte alles, ich konnte mich nur noch auf den Boden legen.»
Die 27-Jährige hatte probiert, schon auf der zweiten Geraden nach vorne zu kommen. Allerdings war dieser Versuch noch nicht von Erfolg gekrönt. Also blieb sie geduldig und bereitete sich auf einen Angriff im letzten Anstieg vor.
Mit einem Augenzwinkern beschreibt Fähndrich die letzten Rennsekunden wie folgt: «Ende der Kurve vor der Abfahrt fühlten sich meine Beine dann steinhart an. Ich dachte, ich würde nicht mehr ins Ziel kommen.»
Zu Hause schmeckt der Sieg noch süsser
Wie mittlerweile bekannt ist, täuschte dieser Eindruck. Fähndrich hielt sich furios auf den Beinen und bis zur Ziellinie ganz an der Spitze. Recht gefasst und lapidar meinte sie danach: «Ich bin froh, dass es geklappt hat. Denn daheim zu gewinnen, bedeutet mir viel.»
Nun geht es darum, dass sich die Luzernerin abermals schnell erholt, denn am Sonntag hat sie über 20 km Skating bereits ihren nächsten Einsatz (ab 10:40 Uhr live bei SRF info).