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Silber auch über 1500 m Paralympics: Schär fährt zur nächsten Medaille

  • Manuela Schär wird an den Paralympics in Tokio zur grossen Abräumerin: Bei ihrem 3. Start resultiert mit Silber über 1500 m ihre 3. Medaille.
  • Die Rollstuhlathletin wird nach langer Führungsarbeit erst auf der Zielgeraden von der Chinesin Zhou Zhaoqian überholt.
  • Nach dem erneuten Gold-Coup von Marcel Hug in der Nacht auf Dienstag steht die Schweizer Delegation in Japan bei aktuell 6 Medaillen.

Lange 13 Jahre musste sich Manuela Schär gedulden, ehe sie ihre Paralympics-Medaillenkollektion ausbauen konnte. Nach je einmal Silber und Bronze 2004 in Athen sowie einem nächsten 3. Rang 4 Jahre später in Peking hatte es gestockt mit weiteren Errungenschaften.

Dafür ist die mittlerweile 36-jährige Luzernerin bei ihrer 5. Paralympics-Teilnahme so richtig in Fahrt gekommen. Nach Silber über 5000 m zum persönlichen Auftakt und dem 800-m-Titel glückte Schär über 1500 m der 3. Streich in Tokio. Mit wiederum Silber verdoppelte sie somit bei den «Geisterspielen» in der japanischen Metropole auf einen Schlag ihre paralympische Podestplatz-Ausbeute.

Und: Es folgen noch zwei Chancen – in den Schlusstagen des Grossanlasses auf der vollen Bahnrunde nach einem freien Tag ab Donnerstag und schliesslich im Marathon.

Stark weggekommen, auf den letzten Metern eingeholt

Die 1500-m-Weltrekord-Inhaberin (in 3:12,35 Minuten) kontrollierte das Rennen in der Kategorie T53/T54 bei heiklen Verhältnissen auf der nassen Bahn von Beginn weg. Sie diktierte lange ungefährdet das Tempo und hielt zunächst allen Angriffen stand, als sie auf der letzten Runde von den Konkurrentinnen hart bedrängt wurde.

Erst im Zielsprint konnte Schär der heranbrausenden Chinesin Zhou Zhaoqian nicht mehr Paroli bieten. In der persönlichen Bestzeit von 3:27.63 Minuten rettete die 23-jährie Asiatin 28 Hundertstelsekunden Vorsprung ins Ziel.

Auch dem Regenwetter getrotzt

Schär kommentierte nüchtern: «Am Ende war eben eine Athletin noch etwas spritziger.» Mit Silber sei sie aber rundum zufrieden, sie geniesse es so richtig. Nicht unbedingt zum Geniessen war dagegen der Wettkampf selbst, der im Regen äusserst energieraubend war und alle Starterinnen vor grosse technische Herausforderungen stellte.

Die Schweizerin stellte in Tokio unter Beweis, dass sie bei ganz unterschiedlichen Bedingungen jeweils Top-Leistungen abrufen kann.

Bronze ging an Madison de Rozario aus Australien. Die US-Mitfavoritin Tatyana McFadden kam nicht über Rang 5 hinaus, Landsfrau Susannah Scaroni verlor bereits am Start infolge Probleme mit den Handschuhen den Anschluss.

SRF zwei, sportlive, 31.08.2021 12:35 Uhr ; 

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