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10. Etappe der Tour de France «Demos» & spannendes Finale: Cort Nielsen gewinnt, Pogacar kämpft

  • Magnus Cort Nielsen (DEN/EF Education) gewinnt die 10. Etappe der Tour de France in den Savoyer Alpen. Im Foto-Finish setzt er sich gegen den Australier Nicholas Schultz (BikeExchange) durch.
  • Ein spannender Zweikampf ereignete sich im Kampf ums gelbe Leadertrikot. Neu liegt Tadej Pogacar (SLO/UAE Team Emirates) nur noch 11 Sekunden vor Lennard Kämna (GER/BORA-hansgrohe).
  • 36 Kilometer vor dem Ziel in Megève sorgte eine Demonstration auf der Strecke für einen Unterbruch der Etappe.

Haben sich die Fahrer am Montag beim Ruhetag die Zeit genommen, ein Drehbuch für eine dramatische 10. Etappe der Tour de France zu verfassen? Natürlich haben sie dies nicht, und doch schrieb der 148 Kilometer lange Auftakt zur «Alpen-Woche» verschiedentlich spezielle Geschichten mit 3 Duellen im Fokus des Geschehens.

Lennard Kämna vs. Tadej Pogacar

Nach exakt 3 Stunden 19 Minuten und 12 Sekunden überquerte Kämna die Ziellinie als Etappen-Zehnter. Auf einen starken Auftritt den ganzen Tag über – der Deutsche war zwischenzeitlich virtueller Gesamt-Führender gewesen – folgte das lange Warten. Leader Tadej Pogacar befand sich zu diesem Zeitpunkt nämlich im Favoriten-Pulk 3 Kilometer vor dem Ziel.

Mit einer Machtdemonstration auf Megèves Flugfeld ersprintete sich Pogacar den 20. Rang (gut 8 Minuten hinter Kämna) und liegt neu nur noch 11 Sekunden vor dem Deutschen.

Nach der 9. Etappe hatte er 39 Sekunden vor Jonas Vingegaard (Jumbo-Visma) geführt. Der Däne rutschte bei gleichbleibendem Rückstand auf den 3. Rang ab.

Magnus Cort Nielsen vs. Nicholas Schultz:

Genauso viel Spannung bot der Foto-Finish um den Tagessieg zwischen dem Dänen und dem Australier. Am Ende bestätigten die Bilder, dass Cort Nielsen diesen hauchdünn für sich entschieden hatte. Auch wenn der Däne beim Heimspiel zu Beginn der Tour das gepunktete Berg-Leader-Trikot getragen hatte, kam der Sieg in den französischen Alpen doch überraschend.

Alberto Bettiol vs. Demonstrierende:

«Stillstand» hatte es 36 km vor dem Ziel geheissen: Wegen einer Störaktion von Zuschauenden auf der Strecke wurde das Rennen neutralisiert. Der Tross musste sich eine Viertelstunde gedulden, ehe es mit gleichen Abständen zwischen den Gruppen weitergehen konnte.

Für ungewohnte Bilder sorgte EF-Education-Profi Alberto Bettiol (ITA), der sich an der Spitze des Rennens warmhalten musste: Bettiol drehte seine Kreise, ehe das Finale nach dem Unterbruch wieder aufgenommen werden konnte.

Kämpft Kämna nun ums Maillot Jaune?

Nach einer ereignisreichen Etappe sorgte der Deutsche Kämna dafür, dass sich Pogacars Vorsprung im Gesamtklassement von 39 auf 11 Sekunden reduzierte. Auch wenn Kämna eine starke Tour zeigt – auf der Planche des Belles Filles verpasste er den Sieg knapp – dürfte es für ihn schwierig werden, nach 21 Etappen auf den Champs-Elysées als Sieger einzufahren. Viel eher dürfte der Kampf Pogacar gegen Vingegaard für Spektakel sorgen.

Jetzt geht's ins Hochgebirge

Auf der 11. Etappe vom Mittwoch geht es über 152 km von Albertville via Col du Galibier hoch auf den Col du Granon Serre Chevalier auf 2413 Metern über dem Meeresspiegel. Damit erwarten den Tross die 1. Alpenpässe der «Hors Catégorie», dem höchsten Schwierigkeitsgrad bergauf, an der diesjährigen Tour de France. Das Rennen ums Maillot Jaune geht damit in die nächste Runde .

Service zur Tour de France

SRF zwei, sportlive, 12.7.22, 15 Uhr ; 

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