Mit dem Bergzeitfahren auf die Stockhütte ist am Sonntag die 88. Ausgabe der Tour de Suisse zu Ende gegangen. SRF-Experte Sven Montgomery war hellauf begeistert von der diesjährigen Ausgabe der Schweizer Landesrundfahrt. «Das Wetter hat mitgespielt, es hatte unglaublich viele Fans am Streckenrand und wir durften ein sehr attraktives Rennen bis zu einem grossartigen Finale miterleben», so das Fazit des ehemaligen Radprofis.
Das sagt Montgomery ...
- ... zu einem persönlichen Highlight der Tour:
«Es ist schwierig, ein einzelnes Highlight herauszupicken. Die Königsetappe im Calancatal hat mir sehr gefallen, mit diesem neuen und schweren Schlussaufstieg. Auch wie das Rennen an jenem Tag abgelaufen ist, war sehr attraktiv.»
- ... zum Ausbleiben von grossen Stürzen:
«Die Organisatoren haben das Maximum gegeben, was die Sicherheit anbelangt. Ob es an den Neuerungen lag, dass die Tour praktisch unfallfrei über die Bühne ging, lässt sich aber nicht beurteilen.»
- ... zum Gesamtsieger Joao Almeida:
«Er ist der logische Sieger. Dass er auch drei Etappen gewonnen hat, ist kein Zufall. Er hat bewiesen, dass er der stärkste Fahrer ist, obwohl er am ersten Tag den Postabgang verpasst hatte.»
- ... zu den Leistungen der Schweizer:
«Man muss es so deutlich ausdrücken: Ausser Spesen nichts gewesen. Das war nicht das, was wir uns erhofft hatten. Sie sind alle sehr aktiv und attraktiv gefahren. Am Anfang hatte man auch das Gefühl, dass Jan Christen trotz des Sturzes im Gesamtklassement mitmischen kann, dann ging es aber nicht mehr. Andere waren ins Mannschaftskorsett eingebunden und jene mit Freiheiten haben zwar angegriffen, es aber wohl nicht auf der richtigen Etappe versucht. Es braucht in den nächsten Jahren wieder einmal einen Schweizer, der es schafft, im Gesamtklassement vorne mitzuhalten. Das ist elementar für eine Schweizer Landesrundfahrt.»
- ... zu einem möglichen Nachfolger von Gesamtsieger Fabian Cancellara (2009):
«Jan Christen kommt mir da am ehesten in den Sinn. Er muss das zuerst aber verdauen und später beweisen, dass er auf World-Tour-Niveau mit den Besten mithalten kann.»