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Nach tödlichen Unfällen Tour de Suisse führt umfassendes Fahrer-Tracking ein

Im Zuge der tödlichen Unfälle von Gino Mäder und Muriel Furrer investiert die Tour de Suisse in die Sicherheit.

Die tödlichen Radunfälle in der Schweiz in den letzten Jahren sorgten für grosse Diskussionen um die Sicherheit im Radsport. Olivier Senn, der Direktor der nächste Woche beginnenden Tour de Suisse, will nun vorangehen und führt deshalb als erstes Radrennen weltweit ein umfassendes Fahrer- und Konvoi-Tracking sowie eine mobile Sicherheitszentrale ein.

Stürze können wir mit diesen Massnahmen nicht komplett verhindern, aber wir machen alles dafür, dass die Folgen so gering wie möglich sind.
Autor: Olivier Senn

Für die Ortung der Profis wird dabei jedes Fahrrad mit einem kleinen GPS-Tracker ausgestattet, der bei bestimmten Auffälligkeiten Alarm schlägt. «In der Sicherheitszentrale laufen die Informationen zusammen. Wir können von dort aus die gesamte Situation überwachen und bei Bedarf sofort eingreifen», führt Senn an der Medienkonferenz der Tour-Organisatoren in Küssnacht am Rigi aus. Er freut sich, dass «die Teams alle ausnahmslos mitmachen, denn vorschreiben können wir es ihnen nicht».

Bei der Tour de Suisse wird zudem auch der gesamte Rennkonvoi getrackt und auf den Bildschirmen der Sicherheitszentrale angezeigt. Dadurch ergibt sich gemäss Senn ein «komplettes Bild über alle Bewegungen auf der Rennstrecke sowie den bevorstehenden Schwierigkeiten».

Zusammenspiel sämtlicher Massnahmen

Im Vorfeld des Rennens werden im VeloViewer, einem System, das alle Teams bereits kennen und verwenden, alle Strecken und potenziellen Gefahrenstellen der diesjährigen Schweizer Landesrundfahrt erfasst. Diese stünden «vor und während der Rennen auch den Profi-Teams zur Verfügung», so Senn. Die Sicherheitszentrale hat des Weiteren Zugang zu allen TV-Kameras und einem Wetterradar. Mittels Funkverbindung gelangen sämtliche Informationen von der Zentrale an die Personen im Rennen.

Während der Tour de Suisse 2025 kommt es zum erstmaligen Zusammenspiel sämtlicher Massnahmen. Die verschiedenen Rennsituationen würden zeigen, wo es in Zukunft Optimierungspotenzial gebe, meint Senn. Für ihn ist klar: «Es gibt keine absolute Sicherheit. Stürze können wir mit diesen Massnahmen nicht komplett verhindern, aber wir machen alles dafür, dass den Teams sämtliche Informationen zur Verfügung stehen und die Folgen so gering wie möglich sind.» Es sei in der Sicherheitsfrage ein nötiger Schritt vorwärts, ist Senn überzeugt.

Radio SRF 1, Nachmittagsbulletin, 04.06.2025, 15:00 Uhr ; 

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