Die traditionelle Tour de Suisse der Männer wird von 8 auf 5 Etappen verkürzt, dafür wird die Frauen-Rundfahrt um ein Teilstück verlängert. Die beiden Rennen werden jeweils am gleichen Tag stattfinden. Zudem gibt es auch Änderungen bei der Streckenplanung. Das erklärt Tour-Direktor Olivier Senn: «Wir werden vermehrt mit Rundkursen arbeiten, sodass Start und Ziel am selben Ort sind.» Das sei für die jeweiligen Gastgeber attraktiver.
Die Gründe für die einschneidenden Änderungen bei der Tour de Suisse sind vielfältig. «Die Herausforderungen in den letzten Jahren sind immer grösser geworden», sagt Senn. Einerseits seien die Kosten stark gestiegen. Andererseits habe es auch bei der Streckenführung immer grössere Auflagen gegeben, dazu sei es nicht einfach gewesen, für alle 11 Tage genügend freiwillige Helfer zu finden.
Nachhaltig existieren
Mit dem neuen Format, das erstmals vom 17. bis 21. Juni 2026 zur Austragung gelangen wird, soll all diesen Problemen Abhilfe geschafft werden. Das Ziel ist klar: Die Rundfahrt durch die Schweiz soll langfristig bestehen bleiben. Senn: «Mit dem neuen Format wollten wir Nachhaltigkeit schaffen, damit die Tour de Suisse auch in 10, 20 Jahren noch existiert.»
Obwohl das Format aus wirtschaftlichen Gründen angepasst wurde, wurde der Sport immer ins Zentrum der Entwicklungen gesetzt, erklärte der Tour-Direktor. «Wir werden unsere typischen Etappen beibehalten.» Konkret bedeutet das: «Wir werden immer ein Zeitfahren, eine Sprint-, eine Berg- und eine Klassikeretappe dabei haben.»
Swiss Cycling zufrieden
Auch Thomas Peter, der Geschäftsführer von Swiss Cycling, äusserte sich zu den Änderungen: «Aus sportlicher Sicht denke ich, dass fünftägige Rundfahrten für die Spitzenfahrer interessant sind.» Bei kürzeren Touren könne man eher noch Akzente setzen.
«Natürlich ist das neue Format etwas aus der Not entstanden», gibt Peter zu. «Aber man versucht nun etwas Attraktives zu kreieren. Wenn die Frauen am gleichen Tag fahren wie die Männer, hat man ein kombiniertes Radsport-Erlebnis.»
Verbesserung bei den Frauen
Die Frauen-Rundfahrt erhält mit der zusätzlichen Etappe ein Upgrade. Das freut auch Peter. «Für die Frauen ist es sicher ein positives Zeichen. Gerade, wenn man die Start- und Zielorte sowie die Begeisterung teilen kann.»
Einige Fragezeichen gilt es aber noch immer zu klären. So wird die Terminplanung bei zwei Rennen an einem Tag auch komplizierter, erklärt Peter: «Es kann natürlich nicht sein, dass die Frauen dann schon um 5:00 Uhr morgens frühstücken müssen, weil sie um 8:00 Uhr starten.»