Zum Inhalt springen

Header

Zur Übersicht von Play SRF Audio-Übersicht

Rad-WM: Strassenrennen Männer Schweiz setzt auf Dreierspitze: Wer stiehlt Pogacar die Show?

Am Sonntag endet die Rad-WM mit dem Strassenrennen der Männer. Erwartet wird trotz klarem Favoriten ein Spektakel.

Tadej Pogacar – wer sonst? Der Titelverteidiger aus Slowenien steht auch nach der Demütigung im Zeitfahren, in dem er von seinem Rivalen Remco Evenepoel überholt worden ist und Bronze knapp verpasst hat, bei den Experten ganz zuoberst auf der Liste.

Der vierfache Sieger der Tour de France sinnt am Sonntag im Strassenrennen auf Revanche und strebt danach, das vor einem Jahr in Zürich errungene Regenbogentrikot zu verteidigen. Zwar bremste ihn kurz vor der WM eine Erkrankung, doch mit Blick auf das anspruchsvolle Profil gilt Pogacar dennoch als Topfavorit.

Live-Hinweis

Box aufklappen Box zuklappen

Verfolgen Sie das WM-Strassenrennen der Männer in Kigali am Sonntag ab 12:00 Uhr live auf SRF zwei oder in der SRF Sport App.

5500 Höhenmeter – wer ausser Pogacar kann das?

Auf 267 Kilometern summieren sich fast 5500 Höhenmeter. Zum Vergleich: In Zürich vor einem Jahr waren es gut 1000 Höhenmeter weniger. Es verwundert deshalb nicht, dass Puncheure wie Wout van Aert, Mathieu van der Poel oder Mads Pedersen nicht nach Ruanda gereist sind. Auch Jonas Vingegaard, einer der wenigen, der Pogacar im Hochgebirge jeweils zumindest etwas Paroli bieten kann, verzichtet auf die Titelkämpfe.

Einer, der dagegenhalten will, ist der eingangs erwähnte Evenepoel. Der Belgier ist in Topform und verfügt zudem über ein starkes Team im Rücken. Doch nicht nur er fordert Pogacar heraus: Auch der Mexikaner Isaac del Toro, der Spanier Juan Ayuso oder der Brite Tom Pidcock gelten als ernsthafte Podest-Kandidaten. Und dann gibt es da noch Fahrer wie den Iren Ben Healy, der mit seinen Soloritten an der Tour de France verblüfft hatte. Oder den Australier Jay Vine, zuletzt zweifacher Hochgebirgs-Etappensieger an der Vuelta.

Die richtige Gruppe erwischen

Swiss Cycling bringt mit den Brüdern Jan und Fabio Christen, Fabian Weiss, Marc Hirschi sowie Mauro Schmid das mit Abstand jüngste Team unter den Top-Nationen an den Start. Die drei Erstgenannten geben ihr WM-Debüt bei der Elite. Vor einem Jahr bestritten die drei Aargauer in Zürich noch gemeinsam das U23-Rennen. In Abwesenheit der Routiniers Stefan Küng, der in Afrika nur das Einzel- und Mixed-Zeitfahren bestritten hat, Silvan Dillier und Fabian Lienhard führen der 27-jährige Hirschi und der 25-jährige Schmid das Team an.

Gemeinsam mit Jan Christen bilden Hirschi und Schmid eine breit aufgestellte, jedoch nicht zum Favoritenkreis zählende Dreierspitze. «Von uns dreien ist niemand als Medaillenkandidat gesetzt – und genau das könnte unser Vorteil sein», sagt Schmid. Entscheidend sei, mutig und offensiv zu fahren: «Wenn einer von uns in die richtige Gruppe kommt, ist eine Medaille durchaus möglich.»

Schmid war bereits 2022 bei seiner WM-Premiere in Australien nahe dran. Damals gehörte der Zürcher zur ersten Verfolgergruppe hinter dem siegreichen Evenepoel, doch wurde das Quartett auf dem letzten Kilometer gestellt – letztendlich klassierte sich Schmid auf Platz 17.

Hirschi mit aufsteigender Form

Auch Hirschi bringt WM-Erfahrung mit. 2020 gewann der Berner Bronze bei der Elite, davor war er U23-Weltmeister. Im vergangenen Jahr verpasste er in Zürich das Podest als Sechster nur knapp. In seinem ersten Jahr beim Schweizer Tudor-Team blieb der durchschlagende Erfolg zwar bislang aus, doch mit Rang 5 an der Luxemburg-Rundfahrt deutete er zuletzt wieder aufsteigende Form an. Ob dies reicht, um in Kigali um Edelmetall mitzufahren? «Wir werden sehen», sagt Hirschi. Viel werde davon abhängen, «wer am Ende die besseren Beine hat».

Ein frühes Ausscheidungsfahren scheint angesichts der Strecke möglich und wäre keine Überraschung mehr. Für Jan Christen, der erst wenige Rennen in dieser Länge bestritten hat, ist die Distanz kein Problem: «Das war für mich noch nie ein Thema. Bei der Clasica San Sebastian Anfang August habe ich mit Platz 2 gezeigt, dass ich auch am Ende noch mithalten kann.»

SRF zwei, Sportlive, 21.9.2025, 14:50 Uhr ; 

Meistgelesene Artikel