- Die Schweiz holt im Mixed-Team-Zeitfahren an der WM in Kigali die Bronzemedaille.
- Marlen Reusser, Noemi Rüegg, Jasmin Liechti, Stefan Küng, Mauro Schmid und Jan Christen müssen sich nur Australien und Frankreich geschlagen geben.
- Zeitfahr-Weltmeisterin Reusser muss während des Rennens das Rad wechseln.
Plötzlich schien die Medaille für die Schweiz im Mixed-Team-Zeitfahren an der Rad-WM in Kigali ganz weit weg. Marlen Reusser musste wegen einem Defekt ihr Rad wechseln und ihre Team-Kolleginnen Noemi Rüegg und Jasmin Liechti ziehen lassen. Doch die Bernerin, die am Sonntag in Ruanda im Einzelzeitfahren Gold gewonnen hatte, zeigte erneut ein bärenstarkes Rennen und fand den Anschluss bald wieder.
Nicht nur das: Die 34-Jährige übernahm die Leaderrolle und zog Rüegg so richtiggehend mit bis ins Ziel. Liechti hatte in der Schlussphase des Rennens ihre Teamkolleginnen ziehen lassen. Am Ende reichte es für das Schweizer Team zur Bronzemedaille. Das Sextett mit Reusser, Rüegg, Liechti, Stefan Küng, Mauro Schmid und Jan Christen musste sich nur Australien und Frankreich geschlagen geben.
Gold lag in Reichweite
Wäre Reusser ohne Defekt durchgekommen, hätte es womöglich sogar zu WM-Gold gereicht. Denn Weltmeister Australien, das den Titel aus dem Vorjahr in Zürich erfolgreich verteidigen konnte, war nur 10 Sekunden schneller. Zu Frankreich auf Platz 2 fehlten nur knapp 5 Sekunden.
Australien muss trotz Polster um Gold zittern
Das Schweizer Männer Trio war in der Mixed-Staffel zuerst an den Start gegangen und hatte seine Aufgabe ebenfalls vorzüglich erledigt. Küng, Schmid und Christen legten mit der drittbesten Zeit hinter Australien und Frankreich für die Frauen vor. Dass es am Ende zu einem spannenden Dreikampf kam, war zunächst nicht erwartet worden. Denn es sah alles nach einer Machtdemonstration der Titelverteidiger aus, die Frauen hatten aber trotz eines Polsters von 33 Sekunden extrem zu kämpfen. Zwischenzeitlich lag das Team sogar hinter Frankreich zurück, am Ende entschieden winzige 5 Sekunden.
Mit 2 WM-Titeln hat Australien nun zur Schweiz aufgeschlossen. Das Mixed-Team-Zeitfahren wird an der WM seit 2019 ausgetragen, die Schweiz konnte 2022 in Wollongong (AUS) und 2023 in Glasgow (SCO) Gold holen. Für Swiss Cycling ist der Sprung zurück auf das WM-Podest auch eine Wiedergutmachung. An der Heim-WM vor einem Jahr in Zürich hatte es mit Rang 8 eine herbe Enttäuschung abgesetzt.