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WM-Zeitfahren am Sonntag Vuelta noch im Kopf, WM vor der Tür: Küngs schwierige Aufgabe

Nach der Vuelta ist vor der WM: Die Ausgangslage für Stefan Küng ist schwierig, auch weil die Geschehnisse der Spanien-Rundfahrt nachhallen.

Es waren unschöne Bilder, welche die Radsport-Welt am vergangenen Sonntag aus Madrid erreichten. Pro-palästinensische Demonstranten, die sich zu Tausenden zur 21. und letzten Etappe der Vuelta versammelt hatten, drangen an mehreren Stellen im Stadtzentrum auf die Rennstrecke vor. Das Rennen musste abgebrochen werden – der negative Höhepunkt einer von Anfang an chaotischen Spanien-Rundfahrt.

Auch drei Tage danach beschäftigen Stefan Küng die bedauerlichen Geschehnisse an der Vuelta noch: «Wir Fahrer fühlten uns nicht mehr sicher. Es haben tätliche Angriffe auf uns stattgefunden. Der eine Fahrer kassierte einen Fusstritt, ein anderer wurde zu Boden gerissen», schildert der Thurgauer.

Bangen um Familienwohl

Das sei der Moment gewesen, in dem den Fahrern klar geworden sei, dass das Rennen nicht mehr weitergeführt werden könne. Küng war in diesen bangen Momenten nicht nur um seine eigene Gesundheit besorgt, sondern auch um die seiner in Madrid anwesenden Familie: «Meine Frau befand sich mit unseren beiden Kindern im Zielgelände und mein erster Gedanke war natürlich: ‹Sind sie da sicher? Geht es ihnen gut?›», erzählt Küng.

Besonders für die Vorkommnisse am Schlusstag rügt der Schweizer auch die Vuelta-Organisatoren. Gemäss dem 31-Jährigen sei die Eskalation in Madrid früh absehbar gewesen. Trotzdem hätten die Verantwortlichen zu wenig unternommen, um die Fahrer zu schützen, lautet die Kritik Küngs: «Ich finde es tragisch und traurig, dass das Rennen auf diese Art und Weise enden musste. Die Vuelta hatte keinen Plan B.»

Von den Gejagten zu den Jägern

Gross Zeit, die Geschehnisse in Spaniens Hauptstadt zu verarbeiten, hatte Küng nicht. Am Mittwoch stand bereits die Reise von Zürich nach Ruanda an. In Kigali steigt am Sonntag das WM-Zeitfahren, bei dem Küng und Mauro Schmid die Schweiz vertreten werden.

Live-Hinweis

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Verfolgen Sie das WM-Zeitfahren der Männer in Kigali am Sonntag ab 14:35 Uhr live auf SRF zwei und in der SRF Sport App.

Aufgrund der anspruchsvollen Strecken-Topografie mit den vielen zu bewältigenden Höhenmetern steigt Küng mit gedämpfteren Erwartungen in den Wettkampf als gewohnt. «In den letzten Jahren stand ich am Start und peilte eine Medaille an. In diesem Jahr lautet das Ziel, in die Top 10 oder Top 5 zu fahren. Es gibt einige Fahrer auf der Startliste, welche ich auf diesem Terrain höher einschätze», so Küng. Und nennt unter anderen Tadej Pogacar, Remco Evenepoel oder Jay Vine.

Ein WM-Verzicht kam für den zweifachen Zeitfahr-Europameister trotz der für ihn schwierigen Ausgangslage nicht infrage: «Nur schon aus Respekt gegenüber Swiss Cycling war es für mich klar, dass ich an den Start gehen will und mich nach bestem Wissen und Gewissen auf die WM vorbereite», meint Küng und fügt abschliessend an: «Aber ja, dieses Jahr staple ich sicher etwas tiefer als letztes Jahr.»

Rad-WM 2025 in Ruanda

SRF zwei, Sportflash, 17.09.2025, 20:00 Uhr ; 

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