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Romandie-Siegerin Chabbey Teamkollegin Labous gab das entscheidende Stückchen Motivation

Elise Chabbey war im Verlauf der Schlussetappe der Tour de Romandie Féminin nahe daran, den Kampf um die Gesamtwertung aufzugeben.

Nach ihrem Gesamtsieg an der Tour de Romandie Féminin hat die Schweizerin Elise Chabbey die Blumen sogleich an ihre Kolleginnen aus der Equipe FDJ-Suez weitergegeben: «Das ist ein wunderbarer Teamerfolg», meinte die Genferin.

Sie sei nach ihrem Etappensieg vom Vortag so glücklich gewesen, dass sie schlecht geschlafen habe, gab Chabbey preis. «Heute glaubte ich zwischendurch kaum mehr an mich und sagte zu Juliette (Labous, Anm. d. Red.): ‹Ich fühle mich wirklich nicht gut, lasst uns den Plan ändern›. Aber sie sagte: ‹Nein Elise, du fährst gut.› Sie hat mich neu motiviert.»

Auch die weiteren Teamkolleginnen Nina Buijsman, die sich in einer anfänglichen Fluchtgruppe befand, sowie Alessia Vigilia und Léa Curinier seien stark gefahren. Für FDJ-Suez ist der Gesamtsieg umso süsser, da das Team kurzfristig auf die erkrankte Leaderin Demi Vollering verzichten musste.

«Alles oder nichts»

«Wir haben uns vor dem Etappenstart ‹alles oder nichts› vorgenommen, auch auf die Gefahr hin, dass ich meinen Podestplatz einbüsse», so Chabbey zur Teamstrategie. Der Plan sei gewesen, den letzten Anstieg abzuwarten. «Und es hat funktioniert, das ist irre», freute sich die Bergpreissiegerin der Tour de France.

Dass Leaderin Urska Zigart in der Abfahrt einen Fehler beging, habe sie gar nicht mitbekommen. «Ich fuhr zusammen mit Paula Blasi. Das war gut für mich, denn sie wollte noch aufs Podest vorstossen.» Als Blanka Vas aufgeschlossen habe, sei es kompliziert geworden. «Sie wollte nicht führen, sondern die Etappe gewinnen. Ich habe ihr dann gesagt: ‹Mach dir keine Sorgen, ich sprinte nicht einmal mit›.»

Auf den letzten Kilometern habe aber nur noch sie selbst gearbeitet. «Der Sportliche Leiter meinte über Funk: ‹Elise, fahr einfach. Vergiss die anderen. Das habe ich gemacht, aber es war hart›».

Familie verleiht Flügel

Dass sie nun eine World-Tour-Rundfahrt gewonnen habe, «realisiere ich noch gar nicht», sagte Chabbey. Die Erwartungen seien gering gewesen. «Letzte Woche war ich krank und fühlte mich nicht in Form. Aber das Rennen zuhause vor meiner Familie hat mir Flügel verliehen.»

SRF zwei, Sportlive, 17.08.2025, 13:00 Uhr ; 

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