Vor einem Jahr schaffte es Stefan Bellmont als erster Schweizer überhaupt ins Hauptfeld einer PDC-Darts-WM. Nun ist der 36-Jährige aus Cham zurück auf der grössten Bühne des boomenden Sports: Erneut darf er in der Londoner Festhütte Alexandra Palace ans Werk.
Am 17. Dezember trifft er in der 1. Runde auf Raymond van Barneveld. Der 58-jährige Niederländer gehört zu den Darts-Stars: 5 WM-Titel errang er in seiner Karriere in unterschiedlichen Weltverbänden. Der prestigeträchtigste ist dabei klar jener der PDC 2007. In einem der besten Finals der Geschichte rang er Legende Phil Taylor in einem «Sudden-Death-Leg» nieder.
Vom grossen Namen will sich Bellmont aber nicht abschrecken lassen. «Ich schaue für mich. Wenn ich auf der Bühne stehe, will ich gewinnen, egal ob der Gegner van Barneveld oder sonst wer ist.» Auf dem Papier ist der aktuelle Weltranglisten-35. «Barney» im Duell mit «Belli» (111) klarer Favorit. Allerdings sind die besten Zeiten des Mannes aus Den Haag vorbei. Bei seinen letzten 6 WM-Teilnahmen kam er 5 Mal nicht über die 3. Runde hinaus.
Bellmont hat ausserdem jüngst beim Grand Slam of Darts – einem weiteren Top-Turnier – gezeigt, was in ihm steckt. Mit dem Engländer James Wade bezwang er die Weltnummer 5. «Jeder Spieler ist schlagbar, in der 1. Runde sowieso. Man weiss nie, wie die Gegner in die Turniere starten», so der Zuger. Bei seiner Premiere im letzten Jahr konnte er Jermaine Wattimena, auch er Niederländer, nicht überraschen. Der Aussenseiter verlor trotz einer ansprechenden Leistung deutlich mit 0:3 Sätzen.
(Noch) kein Profi
Dass Bellmont zum zweiten Mal in Folge beim Spektakel im «Ally Pally» dabei ist (und das Antrittsgeld von 15'000 Pfund einstreicht), verdankt er seiner Konstanz auf hohem Niveau. Er gewann die Gesamtwertung der zweitklassigen PDC-Challenge-Tour und sicherte sich so den Platz im 128-köpfigen Starterfeld.
Gleichzeitig wurde er für die nächsten zwei Jahre mit einer Tour Card der PDC Pro Tour ausgerüstet und wird damit künftig regelmässig im Konzert der Grossen mitspielen. Seine Chancen, sich dauerhaft an der Weltspitze zu etablieren, sind damit sicher nicht gesunken.
Als Profi will sich Bellmont selbst noch nicht bezeichnen. «Profi sein heisst für mich, davon leben zu können.» Das sei noch nicht der Fall. In den nächsten zwei Jahren wolle er möglichst viel Preisgeld erspielen und damit mittelfristig in die Top 64 der «Order of Merit» vorstossen.