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Nach 100. Kranzgewinn Aeschbacher zwischen Heimspielen und ESAF-Aufbau

Der Emmentaler hat am Sonntag einen Meilenstein erreicht. Für den 33-Jährigen ist das nicht mehr als ein Zwischenziel.

Es wirkt wie das «Ausrollen» auf dem Ergometer nach einer anstrengenden Bergetappe: Matthias Aeschbacher stemmt am Morgen nach dem Emmentalischen Gewichte. «Ich gehe gerne am Montagmorgen nach einem Fest ins Training. Ich fühle mich danach besser erholt, als wenn ich nichts tun würde.»

Sein Trainingsfleiss dürfte neben seinem unbestreitbaren Talent ein Hauptgrund sein, warum der 33-Jährige zu den besten Schwingern der Gegenwart gehört. Diese Saison hat er bereits 4 Siege auf dem Konto, darunter am renommierten Schwarzsee-Schwinget. Am Wochenende in Langnau errang er seinen 5. Kranz 2025 und steht nun bei 100 Kränzen – ein Meilenstein.

Aeschbacher spricht von einer «schönen Sache», schränkt aber ein: «Es ist ein wenig ein ‹Fleisspreis›. Wenn du auf diesem Niveau schwingst, dann kommt das früher oder später.» Ganz zufrieden mit seinem Abschneiden in Langnau (Rang 2) ist Aeschbacher nicht: «Mein Ziel war zu gewinnen. Ich habe sechsmal sehr gut geschwungen, aber es hat nicht ganz gereicht», so der 1,91-m-Mann, der Adrian Walther den Vortritt lassen musste.

Kantonalfest nicht Top-Fokus

Am kommenden Wochenende steht in Langnau gleich das nächste Highlight an: das Bernisch-Kantonale, als Teilverbandsfest ein gewichtiger Anlass. Auch wenn eine Durchführung im eigenen Gauverband «etwas Spezielles» sei, so liege sein Fokus nach dem Emmentalischen ab sofort auf dem Eidgenössischen Ende August in Mollis GL, bekennt Aeschbacher.

«Ich erhöhe die Trainingsintensität. Aber auch nach einem etwas härteren Training kann man am Kantonalen genau gleich schwingen.» Es klingt wie eine Ansage an die Konkurrenz. Aeschbacher, der das Kantonale schon zweimal gewonnen hat (2019, 2023), strahlt dabei eine Ruhe aus – auch wenn er durchaus emotional werden kann, wenn er sich ungerecht behandelt fühlt.

Wie stehen die Chancen am ESAF?

Das Wort «König» nimmt Aeschbacher, der am ESAF zum erweiterten Favoritenkreis gehört, im SRF-Interview nicht in den Mund, obwohl er mit seiner Schlussgang-Qualifikation am Eidgenössischen 2022 alles Anrecht dazu hätte. «Wenn ich achtmal mein Bestes geben kann, dann ergibt das ein gutes Resultat», blickt der Rüegsauer auf Ende August voraus. «Am Abend soll ich mir sagen können: Viel mehr war nicht möglich. Es ist wichtig, dass man mit seiner Leistung zufrieden sein kann.»

SRF 1, Schwingklub, 07.07.2025, 22:25 Uhr ; 

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