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Segeln: Ocean Race Europe Roura: Vom Einzelkämpfer zum Teamcaptain

Bereits 3 Mal hat Alan Roura alleine die Welt umsegelt. Nun wartet eine neue Challenge: das Ocean Race Europe.

Alan Roura liebt Herausforderungen. Schon 3 Mal hat der Genfer die Vendée Globe, die Einhand-Weltumsegelung, absolviert. Erstmals 2016, als Roura mit damals 23 Jahren als jüngster Teilnehmer überhaupt beim prestigeträchtigen Event mitsegelte.

Ein Bubentraum, der wahr wird

Vor einiger Zeit hat sich der ambitionierte Segler ein neues Ziel gesetzt: Mit einer Schweizer Equipe beim «Ocean Race Europe» teilzunehmen. Das Rennen führt von Kiel (GER) über fünf Etappen und 4500 Seemeilen nach Boka Bay in Montenegro.

«Für mich geht ein Traum in Erfüllung», sagte Roura kurz vor dem Start am Sonntag. «Schon als kleiner Junge wollte ich hier mitsegeln. Es ist ein Sieg, überhaupt hier zu sein.»

Für einmal im Team unterwegs

Roura, sonst auf den Meeren dieser Welt meist alleine unterwegs, muss sich in einer neuen Rolle zurechtfinden: in der als Teamcaptain. Seine Crew: jung, talentiert, schweizerisch.

In Castings auf dem Genfersee und in der Bretagne hat der 32-Jährige sein Team zusammengestellt. Zeit, sich auf das Rennen vorzubereiten, blieb wenig: Innert zwei Monaten wurde das Projekt aus dem Boden gestampft. Möglich machte es das Investment eines saudi-arabischen Unternehmers aus der Hotelbranche.

Unser Ziel ist es ganz klar, uns als Team zu entwickeln und Erfahrungen zu sammeln.
Autor: Simon Köster Co-Skipper

Es kommt deshalb wenig überraschend, dass die Ziele der neu formierten Schweizer Crew realistisch formuliert sind. «Wir wollen immer aktiv und präsent sein. Es geht vor allem darum, den Schweizer Nachwuchs zu fördern. Ganz vorne werden wir mit diesem Boot nicht sein, aber wir wollen schon richtig mitsegeln», erklärte Roura.

Das sieht auch Simon Köster, Rouras Co-Skipper, so: «Unser Ziel ist es ganz klar, uns als Team zu entwickeln und Erfahrungen zu sammeln. Wir möchten dran bleiben und hoffen, dass wenn eines der grossen Teams einen Fehler macht, wir nach vorne springen können.»

Keine einfache Aufgabe

Mögliche Stolpersteine hat Köster bereits ausgemacht: «Die Herausforderung wird sein, aus der engen Ostsee rauszukommen. Dann gilt es eine Leichtwind-Zone in der Nordsee zu durchqueren, was nicht ganz einfach wird.»

Tatsächlich: Auf der ersten Etappe am Sonntag kam es bereits zu einer Kollision: Das andere Schweizer Team «Holcim-PRB» crashte mit dem italienischen Boot «Allagrande Mapei Racing». Beide Yachten wurden derart stark beschädigt, dass sie in den Starthafen von Kiel zurückkehren mussten.

Rouras Equipe blieb verschont – dürfte für den weiteren Verlauf des Ocean Race Europa aber gewarnt sein.

SRF zwei, Sportpanorama, 10.08.2025, 18 Uhr ; 

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