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Vor der Skisprung-Saison Deschwanden: Ruhig bleiben und den ersten Weltcupsieg feiern

Gregor Deschwanden schrammte mehrfach knapp an der Siegpremiere vorbei. Das soll sich ändern – auch dank einem ruhigen Gemüt.

Der 7. Dezember des letzten Jahres: Mit dem besten Sprung des 2. Durchgangs attackierte Gregor Deschwanden von Rang 4 aus die Spitze. Doch am Ende sollte es wieder nicht klappen. Lächerliche 1,4 Punkte trennten ihn vom ersten Weltcupsieg, diesmal stand dem Luzerner der Österreicher Daniel Tschofenig vor der Sonne.

Sechs Mal ist Deschwanden bereits auf Rang 2 oder 3 gesprungen. Langsam kämpfte sich der Schweizer an die Weltelite heran. Schon im Februar 2013 debütierte der heute 34-Jährige im Weltcup. Doch den ersten Podestplatz sollte der Spätberufene erst im Dezember 2023 feiern.

Dass der Flug auf die höchste Stufe des Podests das Ziel sein muss, versteht sich von selbst: «Es steht auf meiner Liste», erzählt Deschwanden. Ihm ist bewusst, dass er das Zeug dazu mitbringt: «Jetzt heisst es für mich Ruhe bewahren und die guten Sprünge zeigen. Dann können weitere Podestplätze folgen.»

Achtung vor gelben und roten Karten

Der Sommer habe einige Veränderungen mitgebracht, etwa im Materialbereich. Ohne ins Detail zu gehen, erzählt Deschwanden beim Medientreffen der Schweizer Skispringer am Dienstag in Einsiedeln, er sei damit zufrieden. Andererseits werden auf kommende Saison hin (1. Station am 22./23. November in Lillehammer) auch reglementarische Modifikationen vorgenommen. Als Reaktion auf den Anzug-Skandal der Norweger kommt ein System mit gelben und roten Karten zum Zug.

Deschwanden beurteilt die neuen standardisierten und zugleich moderneren Kontrollen als fairer. Er habe mit Anzügen in seiner Karriere ohnehin nie Probleme bekundet. Und das soll so bleiben, sagt der Mann aus Horw, denn: «Man schaut nicht gerne wegen einer Disqualifikation zu.»

Milano Cortina 2026 wirft seinen Schatten voraus

Wie bei allen Wintersportlern schweben auch über Deschwanden die fünf Ringe. Seine Vorgabe für die Olympischen Spiele in Mailand und Cortina: «Wir wollen im erweiterten Kreis der Medaillenkandidaten anreisen.» Im letzten Jahr an der WM gehörte er schon dazu, «verlor dann in Trondheim aber den Anschluss. Ich hoffe schon, dass ich meine Lehren daraus ziehen konnte.»

Erst die Siegpremiere im Weltcup, dann an Olympia für Furore sorgen? Es wäre das lange Warten in der Karriere des Gregor Deschwanden wohl wert. Dass er technisch dazu in der Lage ist, steht ausser Frage. Doch er weiss: «Am Schluss ist es auch immer ein Mental Game.»

Weitere Stimmen aus dem Schweizer Lager vor der Saison 2025/26

Skispringen

SRF zwei, Sportflash, 11.11.25, 20 Uhr ; 

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