Dieser Rookie musste viele Extrarunden drehen, um doch noch in der Formel 1 zu landen. Der Niederländer Nyck de Vries startet mit seinen 28 Jahren erstmals als Stammfahrer in der «Königsklasse» und ist damit der älteste Anfänger der jüngeren Vergangenheit.
«Jeder geht seinen eigenen Weg. Daher ist es fast irrelevant, wie ich hierher gekommen bin oder wie alt ich bin», sagte De Vries im Podcast Beyond The Grid . Der neue AlphaTauri-Pilot betreibt den Automobilsport zwar seit Kindesbeinen, doch sein Weg war nicht kerzengerade. Nach Erfolgen im Kart wechselte er 2012 in den Formel-Sport, kam aber erst 5 Jahre später in die Formel 2.
Anders als Rookies wie Charles Leclerc oder George Russell gewann er dort aber nicht auf Anhieb, sondern wurde «erst» in seiner 3. Saison Meister. Trotzdem waren die «Königklassen»-Teams weiterhin nicht überzeugt von De Vries, der dann in die Formel E wechselte und dort 2021 ebenfalls den Titel gewann.
Letzte Saison war er als Testfahrer diverser Teams in der F1 unterwegs, der Wendepunkt in seiner Laufbahn ereignete sich dann in Monza : Bei Williams kam er kurzfristig als Ersatzfahrer zum Zug und überraschte mit Rang 9 alle. «Manchmal dachte ich, es ist unwahrscheinlich, meinen Traum noch zu verwirklichen. Aber ich habe nie wirklich aufgegeben», so der 28-Jährige.
Bei Alpha Tauri kommt er damit als ungewöhnlich routinierter Rookie zum Handkuss. Anders sieht das bei den anderen 2 Debütanten dieser Saison aus, die beide erst Anfang 20 sind.
Piastri mit Druck auf den Schultern
Oscar Piastri, obwohl erst 21-jährig, startet genau wie De Vries als doppelter Weltmeister in die Formel 1. Er gewann in der F3 und F2 jeweils als Rookie gleich den Titel und wurde nun von McLaren unter Vertrag genommen.
Der Australier startet mit dem beeindruckendsten Palmarès der 3 Neuzugänge. Seine Auftritte werden am sehnlichsten erwartet – der Druck ist bei ihm somit auch am höchsten. Für Wirbel sorgen kann er aber, wie er mit einer Wechsel-Posse schon letzte Saison unfreiwillig bewies: Alpine gab seine Verpflichtung offiziell bekannt, doch Piastri dementierte seine Unterschrift via Twitter vehement . Erst beim Vertrag mit McLaren ging alles auf.
Sargeant, der Botschafter für die Staaten
Logan Sargeant ist der 3. Rookie dieser Saison und so etwas wie die logische Wahl, wenn man den derzeitigen Boom der Rennserie in den USA betrachtet. Der 22-Jährige ist der erste US-Amerikaner seit 16 Jahren mit einem Stammcockpit in der Formel 1. Der Mann aus Florida passt damit perfekt ins Bild der «Königsklasse», in der dieses Jahr gleich 3 US-Rennen (Miami, Austin, Las Vegas) im Kalender stehen.
Sargeant ist aber nicht nur US-Maskottchen, sondern war bereits 2 Saisons als Testfahrer unterwegs und wurde letztes Jahr Vierter in der Formel 2. Bei Williams ersetzt er Nicholas Latifi und soll es besser machen als der Kanadier, der in 3 Saisons nur 9 Punkte holte.