Ein Feuerwerk zum Abschied: Die Fans erlebten beim wohl letzten Rennen auf dem Hockenheimring ein Rennspektakel . Geholfen ist damit den Organisatoren nicht – das Rennen in Baden-Württemberg dürfte im nächsten Jahr aus dem Rennkalender fallen.
Es gilt als ziemlich sicher, dass ab 2020 kein Formel-1-Rennen in Hockenheim mehr stattfinden wird. Der Rennkalender für die nächste Saison umfasst 21 Kurse. Da Grands Prix in Hanoi (Vietnam) und Zandvoort (Ho) ausgetragen werden sollen, müssen zwei Pisten aus dem Kalender fliegen.
Hockenheim und Barcelona vor dem Aus
Lediglich drei Veranstalter haben aktuell noch keinen Vertrag mit Formel-1-Rechteinhaber Liberty Media: Mexiko, Barcelona und Hockenheim. Da für den GP von Mexiko eine Vereinbarung getroffen worden sein soll, müssen wohl die Rennen in Spanien und Deutschland dran glauben.
Wir sind da realistisch. Wir glauben nicht daran.
Zwar ist der Entscheid noch nicht definitiv, dennoch scheinen sich die Verantwortlichen in Hockenheim keine Hoffnungen zu machen. «Solange der Terminkalender noch nicht steht, besteht die vage Hoffnung, dass noch was passieren kann», äusserte sich Hockenheim-Geschäftsführer Georg Seiler gegenüber Motorsport-Total.com .
Bereits das Rennen in diesem Jahr stand lange auf der Kippe. Erst nachdem Mercedes als Titelsponsor einsprang, konnte das Budget gestemmt werden. Die Mercedes-Verantwortlichen haben aber schon länger bekannt gegeben, dass dies eine einmalige Aktion war.
Es scheitert an den Finanzen
Im Gegensatz zu fast allen anderen Rennen im Kalender bekommt der Hockenheimring keinerlei finanzielle Zuschüsse. Der Deutschland GP muss sich deshalb ausschliesslich über Ticketverkäufe finanzieren. Sinken die Zuschauerzahlen oder fehlt ein finanzstarker Sponsor, können sich die Veranstalter die Antrittsgage in zweistelliger Millionenhöhe nicht mehr leisten.
Unter der Führung von Bernie Ecclestone erschloss die Formel 1 neue WM-Märkte und strich von Gastgebern wie Baku oder Abu Dhabi dem Vernehmen nach zwischen 40 und 50 Millionen US-Dollar pro Jahr an Antrittsprämie ein. Diese Preisschraube erdrückt manche traditionelle Strecke im Kernmarkt Europa förmlich – Fans und Veranstalter gehen leer aus. Zumindest für Liberty Media scheint das Geschäft aufzugehen.
Sendebezug: SRF info, sportlive, 28.07.19, 14:30 Uhr