- McLaren-Pilot Lando Norris ist erstmals Formel-1-Weltmeister.
- Der Brite beendet den GP von Abu Dhabi auf dem geforderten 3. Rang, hinter Titelverteidiger Max Verstappen im Red Bull und Teamkollege Oscar Piastri.
- Die Ära Sauber endet mit 2 WM-Punkten.
Als Lando Norris beim GP in Abu Dhabi ins Ziel einfuhr, kannte der Jubel bei McLaren keine Grenzen mehr. Erstmals in Papaya-Farbe bejubelte der Rennstall in seiner jüngeren Ära einen WM-Titel in der Formel 1: Den ersten für ein McLaren-Team, seit Lewis Hamilton 2008 in Diensten McLaren-Mercedes' triumphiert hatte. 2 Punkte Vorsprung rettete Norris vor Max Verstappen sowie deren 13 vor Oscar Piastri ins Ziel. Bei Red Bull wollte dementsprechend trotz des Tagessiegs des Titelverteidigers keine grosse Freude einkehren. Erstmals nach vier Jahren sass der Weltmeister nicht mehr in einem Red-Bull-Boliden.
Norris: Rang 3 gefordert, Rang 3 geholt, Differenz null
Szenarien im Dreikampf um den WM-Titel hatte es viele gegeben. Der einfachste Grundsatz vor dem 24. und letzten Rennen des Jahres lautete dabei: Fährt Norris aufs Podest, dann ist der Brite erstmals Weltmeister. Das Zittern ging für den McLaren-Piloten umgehend los. Seinen 2. Startplatz büsste er kurz nach dem Start an Teamkollege und WM-Mitkonkurrent Oscar Piastri ein. Kurz wurden beim Überholmanöver des Australiers Erinnerungen an die Kollision beim GP Singapur Anfang Oktober wach. Doch Piastri zog sauber durch.
Letztlich behauptete Norris den geforderten 3. Rang souverän. Daran konnte auch Yuki Tsunoda nichts ändern. Der Teamkollege von Verstappen versuchte, es Norris bei einem Überholmanöver nach dem ersten Boxenstopp möglichst schwer zu machen. Der Japaner wurde wegen zu häufigem Spurwechsel bestraft. Die Untersuchung, ob Norris beim Überholen unerlaubterweise die Strecke verlassen hatte, endete mit einem Freispruch zugunsten des 26-Jährigen. Und auch Charles Leclercs Ferrari war nicht schnell genug, um Norris zu gefährden.
An der Spitze zog der Dritte im Bunde, Verstappen, auf dem Yas Marina Circuit einsam seine Kreise. Trotz Problemen mit starkem Reifenabrieb musste der Niederländer im Red Bull die Konkurrenz nicht näherkommen lassen. Am Ende stand der 71. GP-Erfolg des vierfachen Weltmeisters fest. Keine grosse Überraschung beim Rennen im Emirat: Seit 2015 hatte in Abu Dhabi immer der Polesetter gewonnen. Angesichts des verlorenen WM-Titels dürfte es ein Sieg mit wenig Party-Potenzial für Verstappen sein.
Letztes Sauber-Rennen mit zwei Punkten
Für den Zürcher Rennstall Sauber ging es im letzten Rennen vor der Übernahme durch Audi darum, sich in der Team-Wertung noch nach vorne zu arbeiten. Unter den Augen von Teamgründer Peter Sauber, der beim Abschied des Teams vor Ort war, gewann der von Startplatz 18 losgefahrene Nico Hülkenberg als Neunter nochmals zwei WM-Punkte für den Zürcher Rennstall.
Der Deutsche profitierte von einer nachträglichen Strafe gegen Lance Stroll im Aston Martin und Oliver Bearman im Haas. Dies reichte allerdings nicht, um in der Konstrukteurs-WM noch an Haas auf Platz 8 vorbeizuziehen. Der von Startplatz 7 losgefahrene Gabriel Bortoleto im zweiten Auto von Sauber musste sich mit Rang 11 begnügen. Damit fand die über 3 Jahrzehnte lange Sauber-Ära ein Ende ohne grosses Feuerwerk.