Es war angerichtet für Charles Leclerc. Der Ferrari-Pilot hatte sich an seinem Heimrennen in Monaco die Pole Position gesichert, endlich sollte es mit einem Erfolgserlebnis für den Lokalmatadoren klappen. Bislang hatte er in Monte Carlo in der «Königsklasse» noch nie das Ziel erreicht. Diesmal schaffte er das immerhin, doch ein Missgriff in der Ferrari-Strategie vermieste dem 24-Jährigen auf ärgerliche Weise den Sieg.
In Runde 29 wurde Leclerc zum Reifenwechsel gerufen. Er fuhr schon in die Boxengasse, als es über Funk plötzlich hiess, dass er doch nicht reinkommen solle. Doch es war zu spät: Der Monegasse musste hinter Teamkollege Carlos Sainz, der ebenfalls seine Reifen wechselte, warten und verlor deshalb wertvolle Zeit. Die Führung des zweifachen Saisonsiegers war damit weg, er fiel sogar auf den 4. Rang zurück.
Das Podest
- 1. Sergio Perez (MEX, Red Bull)
- 2. Carlos Sainz (ESP, Ferrari)
- 3. Max Verstappen (NED, Red Bull)
Grösster Profiteur von diesem Ferrari-Malheur war Sergio Perez, der für Red Bull zum Sieg fuhr. Sainz holte für die Scuderia immerhin noch den 2. Rang. Dies kann die Italiener aber nur wenig trösten, weil Max Verstappen direkt dahinter 3. wurde. Der Niederländer verteidigte damit seine WM-Führung vor Leclerc und baute sie gar auf 9 Punkte aus.
Die Stimmen zum GP Monaco
Regen verzögert den Start
Für Leclerc ist das Ganze umso bitterer, als dass er zuvor selbst bei Regen-Komplikationen keinen Fehler begangen hatte. Weil es just vor dem geplanten Rennen in Monaco immer stärker zu regnen begann, hatte der Start mehrmals nach hinten verschoben werden müssen. «Ich bin in einem Formel-1-Auto noch nie so nass geworden wie heute», sagte etwa Haas-Fahrer Mick Schumacher über Funk.
Erst mit einer Stunde Verspätung, wodurch das Rennen am Ende verkürzt beendet wurde, konnte es auf nasser Strecke hinter dem Safety Car losgehen, kurz darauf kam es zu einem fliegenden Start. Doch Leclerc liess sich davon nicht beeindrucken, erst seine Strategen machten ihm einen Strich durch die Rechnung.
Bottas kämpft sich in die Punkteränge
Fürs Alfa-Romeo-Team holte Valtteri Bottas immerhin zwei Punkte. Von Position 14 gestartet, schob er sich auf dem schwierigen Stadtkurs noch auf 9 vor. Der Finne punktet damit weiterhin in jedem Rennen, das er ins Ziel bringt.
Guanyu Zhou kämpfte sich vom letzten Startplatz immerhin 4 Positionen nach vorne (bei 3 Ausfällen), Zählbares schaute für den Chinesen damit trotzdem nichts heraus. Bereits nach dem missglückten Qualifying , in dem er sich wegen roter Flagge keine schnellere Zeit notieren hatte lassen können, war der erste Punktgewinn seit dem Saisonauftakt in weite Ferne gerückt.
Schumachers Boliden reisst es entzwei
Für Aufregung sorgte zudem ein Crash von Schumacher in der 27. Runde. Der Deutsche verlor das Heck seines Haas' und kollidierte hart mit der Streckenbeschränkung. Der Pilot kam heil davon, seinen Boliden riss es dagegen auseinander.
War das die Dernière?
Womöglich bleibt Perez der letzte Sieger von Monaco. Der Vertrag läuft diese Saison aus, die Formel 1 verlangt für eine Verlängerung ein deutlich höheres Antrittsgeld. Auch wird immer wieder Kritik an der Strecke laut, die wegen ihrer kurvigen Charakteristik auf nur 3,337 km keine echte Überholmöglichkeit bietet.
So geht es weiter
Nach 2 Wochen Pause macht der Formel-1-Zirkus am Wochenende vom 11./12. Juni in Baku Halt. In der letzten Saison triumphierte Perez in Aserbaidschan nach einem wilden Rennen ; Verstappen, Leclerc und Lewis Hamilton gingen alle leer aus.