Lewis Hamilton, seines Zeichens 7-facher Weltmeister und zuletzt im 2021 immerhin Zweiter der WM-Fahrerwertung, ist noch nicht in der neuen Saison angekommen. Die Ränge 3 und 10 waren seine allzu bescheidene Ausbeute bei den GP Bahrain und Saudi-Arabien.
Überhaupt hat Mercedes erst 38 Punkte auf dem Konto – und damit schon deren 40 weniger als Leader Ferrari. Die Schuld für diesen Leistungsabfall ist gemäss SRF-Formel-1-Experte Marc Surer aber nicht bei den Fahrern zu suchen. Hingegen ortet er das Problem hausgemacht. Das aktuelle Auto und die falschen Prioritäten im Vorjahr sind für den einstigen Piloten die Ursache des Übels.
Das Auto hüpft, aber rast nicht
So lebten die «Silberpfeile» im 2021 allzu sehr im Jetzt statt im Morgen. Weil die Boliden im vergangenen Jahr zu Beginn nicht auf Touren gekommen sind, habe Mercedes zunächst diesen Rückstand kompensieren müssen. «Dadurch waren ihre Kräfte blockiert, um das Auto weiterzuentwickeln. Sie haben zu viele Windkanalstunden investiert und verpassten es darum, sich auf das neue Modell zu konzentrieren», denkt Surer.
Im oben eingebetteten Audio-Beitrag führt der 70-Jährige aus, dass auch die Regeländerungen, die auf die Aerodynamik einen entscheidenden Einfluss haben, ihren Teil zur Verschiebung der Kräfteverhältnisse beitrugen. «Mercedes hat ein sehr mutiges Fahrzeug gebaut. Weil sich die Komponenten aber nur schwer einstellen lassen, hüpft nun das Auto – dieses Problem der fehlenden Geschwindigkeit muss raschmöglich behoben werden.»
Eine Frage der Zeit
Bei allen Komplikationen: Surer ist überzeugt, dass der angezählte Rennstall und mit ihm auch Top-Pilot Hamilton schnell wieder konkurrenzfähig sind. «Ende Monat in Imola, beim ersten Rennen in Europa, ist wieder mit Mercedes zu rechnen», ist Surer überzeugt.