Gabriel Bortoleto kam nach dem GP von Österreich aus dem Strahlen gar nicht mehr heraus. Der 20-jährige Formel-1-Rookie in Diensten von Sauber erlebte einen Traumtag: Nicht nur gab es für ihn nach dem 8. Rang die ersten Punkte in seiner Karriere. Er wurde für den Exploit auch zum Fahrer des Tages gekürt.
«Ich bin einfach super glücklich. Das Team hat einen tollen Job gemacht, das Auto funktionierte perfekt. Wir können stolz auf uns sein», meinte der Brasilianer. Speziell: Am Schluss lieferte sich Bortoleto ein Duell mit Aston-Martin-Pilot Fernando Alonso um Platz 7. Der spanische Altmeister ist nicht nur Konkurrent auf den Rennstrecken, sondern nebenbei auch noch Teil von Bortoletos persönlichem Management-Team.
Alonso spielte seine grössere Erfahrung aus, hatte aber auch Glück, dass Bortoleto aufgrund der Überrundung durch Lando Norris auf der Schlussrunde keinen entscheidenden Angriff mehr starten konnte. Nach dem für beide erfolgreichen Rennen wich die Rivalität wieder der Freundschaft, Alonso gratulierte seinem Schützling herzlich, als dieser aus seinem Boliden stieg. «Es war etwas Besonderes, gegen ihn zu kämpfen – er war dieses Wochenende unglaublich», lobte der 43-Jährige.
Hülkenberg mit der Wut im Bauch
Den Sauber-Tag noch etwas schöner machte die grosse Aufholjagd von Nico Hülkenberg. Der Deutsche hatte das Qualifying verpatzt, schaffte es von Platz 20 aber sensationell trotzdem noch in die Punkte – zum dritten Mal in Folge. Zwei Fahrer aus dem Hinwiler Rennstall in den Top 10 hatte es letztmals 2023 in Katar gegeben, als Valtteri Bottas und Guanyu Zhou ebenfalls die Ränge 8 und 9 belegten.
Hülkenberg hatte schon in Spanien und Kanada mit den Plätzen 5 und 8 aufgezeigt, dass die umfangreichen Anpassungen an den schwarz-grünen Autos in die richtige Richtung zielten. In Spielberg profitierten er und Bortoleto von neuerlichen Weiterentwicklungen. Die beiden C45 waren mit neuen Heckflügeln und überarbeitetem Unterboden ausgestattet.
Dazu habe man auf taktischer Ebene einen guten Job gemacht, fand Hülkenberg. «Wir hatten eine aggressive Strategie, haben früh gestoppt. Das hat gut funktioniert, die Reifen haben bei einer ordentlichen Geschwindigkeit gehalten. Das war der Schlüssel zu diesem Ergebnis.»