Alfa Romeo darf auf eine sehr erfolgreiche Saison zurückblicken. Mit dem 6. Rang in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft hat das Hinwiler Team das beste Ergebnis seit 10 Jahren realisiert. Darauf will man sich im Zürcher Oberland aber nicht ausruhen, gefragt ist in dieser Saison, die am Wochenende in Bahrain startet, vor allem eines: mehr Beständigkeit, mehr Konstanz.
Obwohl: Das gilt wohl primär für die Resultate und die Piloten. Valtteri Bottas und Guanyu Zhou bilden auch dieses Jahr das Alfa-Duo, aber im Hintergrund hat und wird sich im Team noch einiges ändern.
- Neue Führung: Der langjährige Teamchef Frédéric Vasseur wanderte zu Ferrari ab. Neu ziehen 2 Männer zusammen die Fäden: Alessandro Alunni Bravi als Teamrepräsentant und Andreas Seidl als Geschäftsführer. Der Italiener und der Deutsche führen den Rennstall gemeinsam, wobei Alunni Bravi wohl mehr den operativen und Seidl den strategischen Teil übernimmt.
- Dernière von Alfa Romeo: Es wird die letzte Saison in Zusammenarbeit mit Alfa Romeo sein. Seidl wird das Sauber-Team auf den Einstieg von Audi 2026 vorbereiten – was 2024 und 2025 genau laufen wird, ist noch unklar.
- Andere Farben: Zum ersten Mal seit 5 Jahren ist der Bolide nicht mehr in Weiss-Rot, sondern in Schwarz-Rot gehalten. Auch technische Updates gab es für den C43, er soll nun zuverlässiger sein als letztes Jahr.
Denn letztes Jahr war die Zuverlässigkeit ein Problem bei Alfa Romeo. Nach starker erster Saisonhälfte rissen die guten Resultate ab, nach der Sommerpause gab es nur noch 4 Punkte (vorher 51). Alunni Bravi versicherte schon im Februar gegenüber SRF: «Wir bauen jeden Tag an der Zukunft. Die Qualität unserer täglichen Arbeit ist wichtig für die Qualität der Arbeit in der Zukunft.»
Die Fahrer Bottas und Zhou zeigen sich guten Mutes und wollen beide «den nächsten Schritt machen». Für den 23-jährigen Chinesen ist es die 2. Saison in der prestigeträchtigsten Rennserie der Welt. «Ich baute im vergangenen Jahr eine enge Beziehung zum Team auf», so Zhou. Wo sich vor einem Jahr noch alles neu angefühlt habe, nehme er den Vorbereitungsprozess nun viel gelassener und hoffe, mit der gewonnenen Erfahrung den nächsten Schritt zu machen.
Er spricht vom selben Ziel wie der finnische Routinier Bottas und das ganze Team: «Wir wollen beständiger, konstanter sein.» Zum ersten Mal kann der Schweizer Rennstall dies am Wochenende in Bahrain beweisen – und dann die ganze Saison durchziehen.