Der schwere Unfall Noah Dettwilers beim GP Malaysia hat die Motorrad-Welt erschüttert. Der Zustand des 20-jährigen Solothurners sei zwar stabil, aber immer noch kritisch, wie es am Montag in einer Mitteilung seines Managements hiess.
Der Crash – der Spanier Jose Antonio Rueda fuhr dem Schweizer ins Heck – geschah am Sonntag auf der Besichtigungsrunde, ein mehr als untypischer Zeitpunkt für einen Zusammenstoss. SRF-Kommentator Marco Felder, der das Moto3-Rennen von Zürich aus kommentierte, ordnet ein: «Auf der Besichtigungsrunde passieren normalerweise keine Unfälle. Da geht es darum, das eine oder andere am Motorrad zu überprüfen.»
Es gebe auch keinen Grund, dabei richtig schnell zu fahren. Die Reifen und die Bremsen könne man auf der Aufwärmrunde auf Betriebstemperatur bringen. Diese findet jeweils unmittelbar vor dem Rennstart statt. «Ich weiss nicht, was sich Rueda dabei gedacht hat.»
Verkettung unglücklicher Umstände: Parade statt Warm-Up
Allerdings sei der Unfall auch eine Verkettung unglücklicher Umstände. Beim Motorrad von Dettwiler habe wahrscheinlich ein Problem vorgelegen, darum war er so langsam. «Genau in diesem Moment kam Rueda von hinten angedonnert. Hinzu kam, dass sich Dettwiler genau auf der Ideallinie befand.» Weil sich die Geschwindigkeiten der beiden Fahrer derart unterschieden, seien die Folgen umso dramatischer.
Ob der Unfall Folgen für künftige Sicherheitsvorkehrungen hat, ist derzeit noch offen. Kontrovers diskutiert wird derzeit aber über das Warm-Up, das vor einigen Jahren in der Moto3 und Moto2 ersatzlos gestrichen wurde. Stattdessen wird während der gewonnenen Zeit eine Parade der MotoGP-Fahrer durchgeführt. Angesichts des schweren Unfalls Dettwilers eine mehr als fragwürdige Entscheidung.