Marc Berthod hat mit seinen Vorstellungen, wie der Ski-Weltcup in Zukunft attraktiver gestaltet werden könnte, einen Nerv getroffen. Knapp 200 Kommentare gingen auf der Website und auf den sozialen Kanälen von SRF Sport ein.
Hier noch einmal die wichtigsten Punkte von Berthods Vorschlägen im Überblick:
- Neu gibt es nur noch 3 Disziplinen (Abfahrt, Riesenslalom und Slalom), die klassischen Rennen mit 2 Durchgängen werden aber jeweils noch mit einem sogenannten Shortrace ergänzt. Der Super-G fällt gänzlich weg , der Teamevent bleibt im Programm.
- Für den 2. Durchgang qualifizieren sich neu nur noch die besten 24 Athlet/innen und nicht wie bisher 30. Das macht den Skisport auch für internationale Fernsehstationen (wieder) interessanter.
- Die «klassische Abfahrt» wird neu unterteilt: Die besten 24 Fahrer/innen in der Weltrangliste fahren in der A-Liga, der Rest in der B-Liga . Auf- und Abstiege innerhalb dieser Ligen machen diesen Modus zusätzlich spannend.
Vor allem das Weglassen des Super-G stiess vielen Usern sauer auf. Sie befürchten, dass die Speedfahrer so im Kampf um den Gesamtweltcup weiter benachteiligt werden. Schon heute herrsche aufgrund der Parallel-Events kein Gleichgewicht zwischen Speed- und Technik-Rennen.
Super-G fehlt. Sonst sehr interessant.
Super-G streichen würde ich nicht, da es eine zweite Speed-Disziplin braucht. Parallelrennen oder uninteressante Teamevents braucht es nicht.
Anklang findet hingegen die Idee eines «Shortrace», ein kurzes Rennen, das in mehreren Läufen von jeweils ca. 30 Sekunden als Ergänzung zum Hauptrennen gefahren wird.
Die Shortraces mit 2-3 Durchgängen hätten ein bisschen was vom Skicross welche bis am Schluss immer spannend bleiben.
läck wär ds geil vorauem d Short races ide technische Diszipline
Auch den Auf- und Abstieg zwischen einer A- und B-Liga finden einige User durchaus spannend.
Das mit der Startreihenfolge und eventuell auch A und B Liga finde ich gut.
Natürlich gibt es auch Stimmen, die den revolutionären Zukunftsplänen kritisch gegenüberstehen. Vor allem die Komplexität könnte die Zuschauer überfordern und somit vergraulen.
Viel zu komplex für den gelegenheitszuschauer... man gewinnt zwar punktuell mehr aufmerksamkeit wegen der eventisierung, aber der skisport an sich würde an attraktivität einbüssen.
der grosse nachteil der bört-ideen: alles wird für den konsumenten komplizierter statt einfacher.
Auch bleiben einige Fragen offen bei Berthods Vorschlägen. Beispielsweise jene nach der Vergabe der Kristallkugeln für den Gewinn einer Disziplin:
Bei den Shortraces kommt dann das Problem mit den Kugeln. Soll es einzeln oder zusammen mit den Normalen gewertet werden, das würde viele Diskussionen auslösen.
Natürlich kamen einige User auch gleich mit Verbesserungsvorschlägen ihrerseits:
Ich würde sogar noch weiter gehen: warum nicht einige Rennen wo RS, SG und Abfahrt in einem ausgetragen werden, eventuell auch mit einem Bremser drin, wenn nach einigen Abfahrstoren zum RS übergegangen wird um dann wieder wenn es zu SG-Toren geht zu beschleunigen. So muss auch taktisch gefahren werden. Die Skiwahl wäre auch interessant für solche Rennen.
Mein bescheidener Vorschlag: für die Disziplinenwertung alle Rennen werten, für die Gesamtweltcupwertung nur die besten 5 oder 6 besten Platzierungen pro Disziplin werten. Somit wäre wenigstens eine gewisse Chancengleichheit für Speedfahrer gegeben und somit hätten auch Fahrer mit drei starken Disziplinen ( ob eher Speed oder eher Technik) die fairsten Voraussetzungen.
Attraktivität und Innovation vs. Komplexität und Tradition: In der Gestaltung einer erfolgreichen Zukunft des Skisports werden noch viele Diskussionen geführt werden müssen. Und überhaupt, muss sich denn zwingend etwas ändern?
Ich verstehe nicht, warum man an allem herumdoktern muss um es noch besser verkaufen zu können. Der Skisport ist doch attraktiv genug?