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Holdener und Gisin in der Sondereinheit «Sorgenkind»
Aus Sportpanorama vom 07.11.2021.
abspielen. Laufzeit 3 Minuten 21 Sekunden.
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Levi im Blick Holdener und Gisin: Zwei Kämpferinnen auf dem Weg zurück

Gebrochene Hände und Pfeiffersches Drüsenfieber: Die Rennfahrerinnen legen in Davos die Basis zur Rückkehr an die Spitze.

9 Podestplätze vereinte das Duo in der vergangenen Saison auf sich, beide schlossen sie das Jahr unter den 10 besten Skifahrerinnen der Welt ab. Auf Wendy Holdener und Michelle Gisin konnte sich die Ski-Schweiz verlassen. Aktuell sind die beiden Edeltechnikerinnen jedoch ein ganzes Stück von solchen Erfolgen entfernt. Vielmehr geht es darum, überhaupt auf die Rennstrecken zurückzukehren. Erste Schritte sollen mit einer kleinen Trainingsgruppe in Davos gemacht werden.

In der letzten Saison hat man das Trainingsmanko irgendwie vergessen.
Autor: Wendy Holdener

Da ist einerseits Holdener. Gleich beide Handgelenke brach sie sich nach einem folgenschweren Sturz im Konditionstraining vor rund einem Monat. Die bisherigen Trainingstage auf Schnee lassen sich an einer Hand abzählen. Die Nutzung von Skistöcken ist derzeit noch unmöglich, Holdener macht aus der Not eine Tugend: «So ist es schwieriger die Balance zu halten. Also ein recht gutes Training.»

Für die Schwyzerin ist es keine neue Erfahrung, sich zum Saisonstart von einer Verletzung zurückkämpfen zu müssen. Im Vorjahr war es der Wadenbeinkopf. Hilft das? «In der letzten Saison ging ich in Sölden nach zwei Trainingstagen an den Start. Dann hat man das Trainingsmanko irgendwie vergessen», erzählt Holdener. Ihre Schlussfolgerung: In dieser Saison auch einmal auf ein Rennen verzichten, wenn die Vorbereitung darauf nicht genügt.

Holdener und Gisin nehmen Levi ins Visier

Wenngleich die Ärzte noch Grünes Licht geben müssen, lautet das Ziel: Comeback in Levi in zwei Wochen. Die Rennen nördlich des Polarkreises sind auch ein weiterer Fixpunkt auf dem Weg zurück für Michelle Gisin. Holdeners Teamkollegin erlebte eine ebenfalls unangenehme Vorbereitung, sie litt unter dem Pfeifferschen Drüsenfieber.

Einerseits war da die körperliche Komponente. Ein Spaziergang konnte Gisin bereits an die Limite des Leistbaren bringen. Andererseits kam die psychische Belastung dazu: «Ich verstand nicht, wieso ich so negativ war. Sobald ich müde war, geriet ich in eine Abwärtsspirale.» Wenngleich das Schlimmste überstanden scheint, habe Gisin auch beim Rennen in Sölden gemerkt, wie sie Lärm, Aufregung, schlicht die Anwesenheit von Menschen noch immer belastet habe.

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Aus Sport-Clip vom 08.11.2021.
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Auch das konnte die 27-jährige Engelbergerin hinter sich lassen, Selfies mit Fans gehören wieder zur Tagesordnung. Die Chancen stehen gut, dass sie in Levi und danach Killington ebenfalls wieder mit Supportern posieren wird. Denn nicht nur die schwierige Situation eint sie und Holdener. Sondern auch die Fähigkeit und der Wille, sich immer wieder an die Spitze zurückzukämpfen.

SRF zwei, sportpanorama, 7.11.21, 18 Uhr;

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