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Blick des Chefs geht nach vorn Tschuor über Gut-Behrami: «Sie wirkt gefasst»

Frauen-Chef Beat Tschuor bedauert den Ausfall von Lara Gut-Behrami. Er sagt aber auch: «Wir müssen es hinter uns lassen.»

Auf dem Weg zu den kommenden Weltcuprennen in den USA – beim Umsteigen in Frankfurt – hat Beat Tschuor, der Cheftrainer der Schweizer Skifahrerinnen, den Medien Auskunft zu Lara Gut-Behrami gegeben. Der Anlass war kein schöner: Der Verdacht auf einen Kreuzbandriss im linken Knie bei der 34-jährigen Tessinerin hatte sich zuvor bestätigt.

Tschuor war seit dem schweren Sturz im Super-G-Training am vergangenen Freitag in Copper Mountain im US-Bundesstaat Colorado in regelmässigem Kontakt mit der 48-fachen Weltcupsiegerin. «Sie wirkt sehr gefasst und hat die Situation angenommen», schildert er seine Eindrücke von Gut-Behrami.

Positivität ins Team bringen

 So leid ihm das Drama um das Aushängeschild im Schweizer Frauen-Team tut, blickt er – ganz Profi – nach vorne: «So sind wir getaktet. Das ist Tagesgeschäft, der Sport kann gnadenlos sein. Uns begleitet immer ein gewisses Risiko, dass es Verletzungen gibt. Dementsprechend müssen wir das schnellstmöglich hinter uns lassen, es gilt, Positivität ins Team zu bringen, speziell nun in die Technikergruppe.» Als nächstes steht bei den Frauen am Samstag in Copper Mountain ein Riesenslalom auf dem Programm.

Mann in Winterkleidung vor schneebedeckten Bergen.
Legende: «Das ist Tagesgeschäft, der Sport kann gnadenlos sein» Frauen-Chef Beat Tschuor. Keystone/Gian Ehrenzeller

Klar ist, dass Gut-Behrami eine grosse Lücke im Schweizer Frauen-Team hinterlässt. Im vergangenen Winter holte sie 1272 von insgesamt 4128 Punkten im Weltcup – das entspricht knapp 31 Prozent der Punkte und unterstreicht ihre zentrale Rolle im Team. Zum Auftakt der aktuellen Saison beim Riesenslalom in Sölden stand sie als Dritte zum 101. Mal auf dieser Stufe auf dem Podest.

Nicht umsonst sprach Tschuor von einem Schockzustand nach dem Unfall. Er betont Gut-Behramis Wichtigkeit auch abseits der Pisten aufgrund ihrer professionellen Herangehensweise an das Ganze, beispielsweise bei der Erholung. «Sie ist eine anspruchsvolle Athletin, aber auf diesem Niveau braucht es das auch. Diesbezüglich konnten die Jungen nur schon durch Hinschauen extrem viel von ihr profitieren.»

Überlegt es sich Gut-Behrami doch noch anders?

Ursprünglich wollte Gut-Behrami nach diesem Winter ihre grosse Karriere beenden. Doch es würde zu ihr passen, wenn sie es sich anders überlegen würde. Sie hat mehrfach betont, dass sie nicht durch eine Verletzung zum Aufhören gezwungen werden möchte. Tschuor sagt dazu: «Wichtig ist nun erst einmal für Lara, dass sie wieder gesund wird. Sie wird eine Reha wie eine Athletin mit voller Betreuung machen. Alles andere ist ein privater Entscheid. Dass eine kleine Tür offen bleibt, ist sehr positiv.»

Tschuor sieht durchaus eine Möglichkeit für eine Fortsetzung ihrer Karriere. Dass die Ski-Weltmeisterschaften 2027 in Crans-Montana im Wallis stattfinden, könnte dabei ein entscheidender Faktor sein.

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Radio SRF 3, 27.11.2025, 10:25 Uhr ; 

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