4 Rennen in 5 Tagen – die Weltcup-Athletinnen hatten in den letzten Tagen wahrlich ein Mammutprogramm zu absolvieren. Und während andere Fahrerinnen den Anstrengungen Tribut zollen mussten, schien Lara Gut-Behrami in jedem der 4 Rennen frisch und auf den Punkt bereit.
So auch in Kronplatz, wo sie mit der besten Laufzeit im 1. Durchgang und der drittbesten im 2. klar dominierte und sich in überlegener Manier den Sieg holte.
«Ich wusste, ich muss attackieren. Voll anzugreifen ist im Normalfall der sicherste Weg bei Müdigkeit, um gesund zu bleiben», sagte Gut-Behrami. Es sei nicht der sauberste Lauf gewesen, aber sie habe versucht, aktiv zu bleiben. «Es ist schön, hat es gereicht. Und es ist noch schöner, dass ich nun eine Woche Zeit habe, um Energie zu tanken.»
Nun ist mir klar, wie wenig es braucht, um mich zu verletzen.
Die Routine habe ihr dabei geholfen, mit den Strapazen der letzten Tage umzugehen. Und nicht zuletzt auch die Erfahrung aus der Verletzung von St. Moritz, als sie sich bei der WM 2017 beim Einfahren für den Kombi-Slalom schwer am Knie verletzte und lange ausfiel – auch weil sie angeschlagen zu den Titelkämpfen gereist war und nicht auf ihren Körper gehört hatte.
Im Riesenslalom auf Kristallkugel-Kurs
«Nun ist mir klar, wie wenig es braucht, um mich zu verletzen. Ich habe keine Angst davor, aber Respekt», so Gut-Behrami. Deshalb schaue sie, dass sie am Start zu 100 Prozent bei der Sache sei. Wenn das nicht gehe, müsse sie andere Lösungen finden und verzichte auch schon mal auf ein Training an Tagen, an denen es nicht laufe. «Früher dachte ich, dass der einzige Weg Vollgas sei. Aber Vollgas und attackieren ist nicht das gleiche.»
Mit dem Sieg im viertletzten Riesenslalom des Winters vergrösserte Gut-Behrami, die zuvor schon in Sölden und Killington triumphiert hatte, auch ihre Chancen auf den Triumph in der Disziplinen-Wertung. In dieser führt die Tessinerin mit 85 Punkten Vorsprung auf Federica Brignone. Sara Hector liegt bereits 133 Punkte zurück.
Kommt es zum Duell mit Shiffrin um Gesamtweltcup?
Gut-Behrami, die nun einige Ruhetage zuhause einbauen wird, stärkte ihre Position auch im Kampf um den Gesamtweltcup. Nach 26 von 41 Rennen beträgt ihr Rückstand auf Mikaela Shiffrin nur noch 95 Punkte. Die zurzeit verletzte Amerikanerin dürfte wohl in wenigen Wochen wieder ins Renngeschehen eingreifen.