In den letzten beiden Jahren hatte Wendy Holdener jeweils im dritten Slalom der Saison den Sprung auf das Podest geschafft. In Killington wurde sie 2023 Dritte, im Vorjahr – hinter Camille Rast – Zweite. In Copper Mountain konnte sie diese Serie am Sonntag nicht fortsetzen. Nach dem 2. Platz bei Halbzeit resultierte am Ende wie in Gurgl Schlussrang 4.
Ihre Enttäuschung darüber konnte die Schwyzerin nicht verbergen. «Ich bin schon ein wenig genervt und traurig», sagte sie nach dem Rennen. Sie habe den Sieg gewollt, sei aber nicht richtig ins Fahren gekommen. «Vielleicht wollte ich oben zu viel», so Holdener.
Die Sache mit dem Sieg
Beunruhigend ist Holdeners Saisonstart nicht. Die 4. Plätze in Gurgl und Copper Mountain zeigen, dass die 32-Jährige auch in ihrer 16. Saison im Weltcup um die Podestplätze mitreden kann. Zusammen mit dem 8. Platz beim Auftakt in Levi ergibt sich abermals ein Bild der Konstanz auf gehobenem Niveau. Es wäre eine Überraschung, schaffte es Holdener im Olympiawinter 2025/26 nicht wie immer seit 2013/14 auf ein Weltcup-Podest.
Doch der dritte Sieg scheint wieder weit weg. Mikaela Shiffrin, die sich nach ihrem Sturz in Killington vor einem Jahr wieder auf die technischen Disziplinen besinnt und in Copper Mountain zum ersten Mal seit 10 Jahren einen Heimsieg im US-Bundesstaat Colorado feierte, fährt im Slalom wieder in einer eigenen Liga. Bei ihren drei Siegen hatte sie jeweils mindestens 1,23 Sekunden Vorsprung.
| Holdeners Podestbilanz im Slalom |
|---|
| 1. Plätze: 2 |
| 2. Plätze: 19 |
| 3. Plätze: 17 |
| 4. Plätze: 18 |
Nummer 2 kristallisiert sich heraus
Und mit Lara Colturi kristallisierte sich in den ersten Rennen eine Nummer 2 heraus. Das immense Potenzial der 19-jährigen Italienerin, die für Albanien fährt, ist augenscheinlich; in Abwesenheit von Petra Vlhova ist sie schon jetzt die Fahrerin, die Shiffrin am nächsten kommt. Zweimal wurde sie Zweite, in Copper Mountain zuletzt Dritte.
Dahinter sind die Unterschiede gering. Camille Rast zum Beispiel lag am Sonntag als Zehnte lediglich 44 Hundertstel hinter Holdener. «Ein Platz in den Top 10 ist gut, denn es ist alles eng – ausser bei Shiffrin», befand die Weltmeisterin, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen. «Ich weiss, dass ich mich verbessern kann.»
Holdener sucht derweil noch die Leichtigkeit. Es sei «noch nicht das Spielerische, das ich mir erhofft habe», sagte sie nach Gurgl, wo sie im Schweizer Duell um Platz 3 um 17 Hundertstel das Nachsehen gegen Rast hatte.
Der nächste Slalom findet am 16. Dezember in Courchevel statt.