Noch ist die Schwere ihrer Knieverletzung nicht bekannt. Doch sollten sich die Mutmassungen bestätigen, würde dies das Ende der Karriere von Lara Gut-Behrami bedeuten.
Die zweifache Gesamtweltcup-Siegerin hatte stets betont, dass die Saison mit den Olympischen Winterspielen im Februar in Italien als Höhepunkt ihre letzte sein werde.
Fatales Einfahren in St. Moritz
Es wäre nicht das erste Mal, dass die Super-G-Olympiasiegerin die Schattenseiten des Skirennsports kennenlernt. Ihr linkes Knie war schon einmal von einer schweren Verletzung betroffen. An der Heim-WM 2017 in St. Moritz hatte sie sich beim Einfahren für den Kombinations-Slalom einen Riss des vorderen Kreuzbandes und eine Meniskus-Verletzung zugezogen.
Dies war jedoch nicht ihre erste grosse Verletzung. Zuvor hatte Gut-Behrami die komplette Saison 2009/10 verpasst, nachdem sie in der Vorbereitung im Riesenslalom-Training in Saas-Fee nach einem Innenskifehler schwer gestürzt und sich eine Luxation an der rechten Hüfte zugezogen hatte.
Vorbild der Achtsamkeit
Die nun drohende Zwangspause trifft eine Athletin, die in den vergangenen Jahren wie kaum eine andere gelernt hat, auf ihren Körper zu hören. «Das Risiko ist zu hoch. Ich will nicht, dass eine Verletzung meine Karriere beendet», hatte Gut-Behrami im Oktober 2024 gesagt, als sie sich in Sölden nach dem Einfahren kurzfristig gegen einen Start entschied.
Es war ein Schlüssel, um langfristig Erfolge zu feiern, denn es half mir, im Kopf gesund zu bleiben.
Damals waren viele Kleinigkeiten zusammengekommen – Knieprobleme, eine Grippe, mentale Müdigkeit. Es brauchte Mut, als Vorjahressiegerin zurückzuziehen und offen einzugestehen, sich nicht bereit zu fühlen.
Für Gut-Behrami war dieser Schritt Teil eines Lernprozesses: zu akzeptieren, dass im Spitzensport nicht immer alles möglich ist. «Es war ein Schlüssel, um langfristig Erfolge zu feiern, denn es half mir, im Kopf gesund zu bleiben», sagte sie rückblickend.
Dass es nun ausgerechnet sie trifft, die ihre Grenzen so bewusst wahrnimmt und sich sonst konsequent schützt, verleiht dem Sturz in Colorado zusätzliche Tragik.