Nach der Absagenflut für den Saisonauftakt in Sölden war Lara Gut zu einer von wenigen ganz heissen Kandidatinnen auf den Sieg im Riesenslalom aufgestiegen – und hatte diese Vorschusslorbeeren mit 2 Gewaltsläufen mehr als nur gerechtfertigt.
Der 2. Lauf war ein einziger Kampf.
Dass diese Vorschusslorbeeren auch ihr Gewicht hatten, bestätigte die Tessinerin nach dem Rennen: «Ich habe mich stark unter Druck gesetzt, bis eigentlich heute morgen. Doch dann habe ich das schöne Wetter gesehen und die tolle Piste und mir gesagt: ‹Das musst du jetzt geniessen.›»
Gefallen am Auftritt der Schweizerinnen
Gut war sich sicher: «Das war im Nachhinein gesehen der Schlüssel. Ich bin glücklich, vor allem über den 2. Lauf, denn der war ein einziger Kampf (lacht).»
Der Auftritt des gesamten Teams sei für sie eine Genugtuung. «Es gefällt mir persönlich sehr, dass ich nicht die einzige Schweizerin im 2. Durchgang war. Wendy (Holdener, Anm. d. Red.) hat mir gerade gesagt, dass sie im 2. Lauf gleich schnell gefahren ist wie ich. Das freut mich natürlich sehr.»
Lob von der Konkurrenz
Einen starken Auftritt zeigte auch Slalom-Dominatorin Mikaela Shiffrin. Die Zweitplatzierte schaffte allerdings sogleich klare Verhältnisse: «Lara hat uns regelrecht auseinandergenommen!»
«Sie nimmt so viel Risiko und kann problemlos aus ihrer Komfortzone ausbrechen», schwärmte die 21-Jährige weiter, um dann richtig in Fahrt zu kommen: «Es ist unglaublich, ihr zuzuschauen. Mehrmals fällt sie im 2. Lauf beinahe hin und sagt sich einfach: ‹Gib noch mehr, hol alles raus.› Am Ende ging es auf.»
Sendebezug: SRF zwei, sportlive, 22.10.2016 09:50/12:50 Uhr