Diese Super-G-Piste ist Neuland für die meisten Fahrerinnen: In Lenzerheide, wo die Strecke über den Steilhang führen wird, werden fast nie Speed-Rennen gefahren. Dies könnte zum Vorteil für die Schweizerinnen werden.
Noch nicht einmal einen Monat ist es her, seit Lara Gut-Behrami und Michelle Gisin auf der gänzlich unbekannten Olympia-Piste in China im Super-G die Gold- und Bronzemedaille abgeräumt haben .
Olympiasiegerin Gut-Behrami macht sich denn auch gar keine Sorgen im Hinblick auf die Strecke. «Jedes Mal wird wegen einer neuen Piste ein Riesen-Theater gemacht. Dabei sind wir uns vom Training gewöhnt, jede Woche an unbekannten Orten zu fahren. Für mich macht das keinen Unterschied mehr.»
Mehr Kopfzerbrechen bereitet der Tessinerin noch immer ihre Gesundheit. Schon am vergangenen Wochenende in Crans-Montana (Ausfall und 19. in den Abfahrten) zeigte sie sich nicht fit. «Es geht mir besser, und ich bin wieder gesund», sagte sie nun. Trotzdem: Mehr Energie als im Wallis habe sie noch immer nicht, zu stark hat Olympia an Körper und Geist gezehrt. «Ich versuche, mich bis Ende Saison durchzubeissen und das Beste rauszuholen.»
Fit für die nächsten Heimrennen ist derweil Gisin, allerdings musste sie sich an die Piste gewöhnen. Erst nach der zweiten Trainingsfahrt habe sich die Engelbergerin sicher gefühlt. «Die Strecke ist für fast alle neu, das macht die Ausgangslage auch für fast alle ähnlich. Es wird sicher ein spannendes Rennen – wie in Peking», sagt die Bronzegewinnerin und schaut verschmitzt.
Mit dem grössten Selbstvertrauen ist wohl Priska Nufer nach Lenzerheide gereist. Vor einer Woche holte die 30-jährige Obwaldnerin ihren ersten Weltcupsieg . Nachdem sie einige Tage «aus dem Hüsli» war, sei sie jetzt wieder auf dem Boden und bereit für die nächste Aufgabe.
Was allerdings keine leichte wird: Wegen ihrer Corona-Erkrankung im Januar fehlen ihr besonders im Super-G viele Schneetage. So hat denn auch Nufer keine «wahnsinnigen» Erwartungen: «Es wird ein Kampf von oben bis unten.»