Luca Aerni hat am Wochenende in Val d’Isère eine lange Durststrecke beendet. Erstmals seit 8 Jahren bestieg der Berner Oberländer wieder ein Weltcup-Podest. Angesichts des Schweizer Dreifachsiegs ging die Leistung des 32-Jährigen fast etwas unter, dabei war diese durchaus erstaunlich.
Das Podest teilte sich Aerni am Samstag mit Loïc Meillard und Marco Odermatt – zwei der aktuell besten Riesenslalomfahrer im Weltcup. Zu diesen gehörte Aerni in den vergangenen Jahren nicht. Seit dem Wegfall der Kombination setzte er praktisch nur auf die Karte Slalom. «Letztes Jahr habe ich immer gesagt, ich bin Techniker. Momentan bin ich eher der Riesenslalom-Fahrer», sagte er am Sonntag, nachdem er die Qualifikation für den 2. Slalom-Lauf verpasst hatte.
Durchbruch im letzten Winter
Es ist eine Entwicklung, die sich bereits im vergangenen Winter angedeutet hatte. Nachdem sich Aernis Starts im Riesenslalom jahrelang an einer Hand abzählen liessen, fuhr er im März 2024 in Aspen erstmals seit einer gefühlten Ewigkeit wieder in die Punkte.
Es war eine Art Wendepunkt in Aernis Karriere. Im vergangenen Winter stand er bei sieben «Riesen» am Start und damit bei so vielen wie noch nie in einer Weltcup-Saison. In Val d’Isère verblüffte er vor einem Jahr mit einem Husarenritt, als er es mit Startnummer 62 in den 2. Lauf schaffte und als Vierter am Ende nur knapp am Podest vorbeischrammte. In Adelboden liess er einen Monat später mit Rang 7 aufhorchen.
Zwei solche Top-Klassierungen sind Aerni im Slalom seit längerem nicht mehr geglückt. Dass er in dieser Disziplin ausserhalb der Top 30 startet, macht es nicht einfacher. Aber Aerni hat gezeigt, dass sich Dranbleiben lohnt.