Bis Marco Odermatt zum zweiten Mal in Folge die grosse Kristallkugel für den Gewinn des Gesamtweltcups erhält, muss er sich noch eine Woche gedulden. Der Freude des Nidwaldners tat dem Sieg im Riesenslalom von Kranjska Gora natürlich keinen Abbruch.
Für «Odermatt-Verhältnisse» fiel der Sieg im slowenischen Skiort, wo er vor vier Jahren das erste Mal aufs Weltcup-Podest gefahren war, denkbar knapp aus. Der frischgebackene Gesamtweltcupsieger war sich dies während der Fahrt allerdings nicht bewusst: «Ich kam ins Gefühl und dachte, das müsste reichen. Dann wurde es allerdings noch sehr knapp.» Bei diesen warmen Verhältnissen sei es schwierig, die Pace zu halten. «Darum wurde es noch sehr eng, aber ich bin mega happy mit dem Sieg.»
Bereits am Sonntag die nächste Kugel?
Erneut die Auszeichnung für den konstantesten Fahrer des Winters zu erhalten, erfüllt den 25-Jährigen mit Stolz. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Titelverteidigung deutlich einfacher gewesen. «Die Kugel steht schon zuhause, das habe ich schon anfangs der Saison gewusst. Klar war es mein Ziel, diese zu verteidigen.» Im Wissen, dass man schon Gesamtweltcupsieger ist, sei dies aber nicht mehr das Allerwichtigste gewesen.
Noch vor weniger als zwei Monaten hätte die Saison von Odermatt auch ein abruptes Ende nehmen können. Nach dem Beinahe-Sturz in Kitzbühel hatte er bange Momente zu überstehen. Auch wenn er relativierte: «Ich bin auf eigenen Beinen ins Ziel gefahren und wusste, dass es nicht allzu schlimm sein konnte.» Dennoch hätte es aber eine längere Pause nach sich ziehen können. «Rückblickend betrachtet wäre das sehr schade gewesen», so der Nidwaldner.
Bereits am Sonntag könnte die nächste Kugel folgen. Wird Odermatt unabhängig vom Abschneiden von Verfolger Henrik Kristoffersen mindestens Dritter, entscheidet er auch die Riesenslalom-Wertung vorzeitig für sich.